Rottenburg
Alarmglocken
Im Tübinger Stadtwald werden die Kaltblutpferde Toni und Theo bei der Holzernte eingesetzt. Sie arbeiten dort, wo schwere Rückemaschinen zu viel Schaden anrichten würden („Bodenarbeit im Forst“, 12. Februar).
Stadtwald Tübingen: Uschi Hahn, Carsten Rempp, Rolf Rebmann; Toni und Theo – zwei Pferde; im Hintergrund Stadtförster Thomas Englisch. Uschi Hahn illustriert ein Waldbild und folgt in ihrer Reportage, sehr aufmerksam und anschaulich berichtend, der Arbeit der Männer mit den Pferden und beschreibt die Achtsamkeit ihres Tuns in lebendigen Worten. Thomas Englisch: „Fünf Prozent des Holzeinschlags werde mit Pferden geerntet; das Pferd werde nicht im großen Stil die Maschine ersetzen“. Der Forwarder – 27 Tonnen Gewicht – erzeugt einen unvorstellbaren Druck. Die Folge: völlige Zerstörung des Bodenaufbaus, Störung der Wasseraufnahme, Zerstörung des Gasaustauschs, vollständiger Tod der Organismen. Die Reportage ermahnt zur Achtsamkeit im Umgang mit den Waldböden. Waldstraßen, Wald- und Maschinenwege, die Rücke-gassen sollen dokumentiert, die Schäden in den Rückegassen bewertet werden. Dies ließe sich ohne zusätzlichen Aufwand im Rahmen der Inventur feststellen.
Die Einführung von Schwellenwerten beim Einsatz von Forstspezialmaschinen wird den Schutz des Bodens und des Bodenleben verbessern. Empfindliche Böden dürfen nicht befahren werden. Bei Nässe muss Fahrverbot gelten. Pferdeeinsatz und bodenschonende Technik sind selbstverständlich. Thomas Englisch hat es in der Hand, die Forstreform gibt der Stadt den notwendigen Spielraum. Bodenschutz ist lebensnotwendig! Im Staatswald nebenan schrillen die Alarmglocken schon länger.