Zollernalbkreis · Corona

Afrikanische Variante erkannt

Ein Labor weist im benachbarten Zollernalbkreis zum ersten Mal die Sars-Cov-2-Variante aus Südafrika nach.

12.01.2021

Von ST

Bei einer Familie, die am 13. Dezember aus Südafrika nach Baden-Württemberg eingereist war, wies die zuständige Berliner Charité-Klinik erstmals die mutierte Variante B.1.351 des Coronavirus nach. Es handelt sich damit um den ersten bekannten gewordenen Fall in Deutschland. Am 18. Dezember 2020 berichtete die südafrikanische Regierung über die Entstehung und rasche Zunahme dieser neuen Variante. Sie wurde erstmals in einer Probe von August 2020 am Ostkap in Südafrika nachgewiesen.

Ein Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums teilte dazu am Dienstagnachmittag in Stuttgart Folgendes mit: Die betreffenden Personen kehrten von einem längeren Aufenthalt aus Südafrika nach Baden-Württemberg in den Zollernalbkreis zurück. Nach der Einreise ging die Familie pflichtgemäß in Quarantäne und ließ sich anschließend fünf Tage später testen. Diese Tests fielen negativ aus.

Erste Tests waren negativ

In der darauffolgenden Woche entwickelten die ersten Familienmitglieder dann allerdings milde Krankheitssymptome. Zwischenzeitlich gibt es sechs Virus-Nachweise bei sechs Personen aus drei Haushalten. Die Sars-Cov-2 positive Abstrichprobe der zuerst erkrankten Person wurde zur RNA-Sequenzierung an das nationale Konsiliarlabor für Coronaviren in der Charité Berlin gesandt. Das Labor bestätigte am Montag Nachweise der Virusvariante B.1.351.

Der Kreis leitet Abstrich-Untersuchungen weiterer Kontaktpersonen in die Wege. Das örtliche Gesundheitsamt im Zollernalbkreis steht dazu in enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt und dem Gesundheitsministerium Baden-Württemberg.

Erfahrung mit dem Briten-Virus

Vor Weihnachten berichtete das Sozialministerium schon vom Nachweis der vor allem in Südengland grassierenden Variante B.1.1.7. Es war zum damaligen Zeitpunkt der erste Nachweis der wohl höher infektiösen Virus-Variante. Die britische Variante hat sich allem Anschein nach aber nicht dramatisch verbreitet. Im Lagebericht des Sozialministeriums steht, dass es mit Stand vom 9. Januar bislang nur vier eindeutig nachgewiesene Fälle gibt. In allen Fällen besteht nach Angaben des Ministeriums ein Zusammenhang mit Reisen nach Großbritannien.