Asyl

Afghane wartet auf Visum

Wegen eines Verfahrensfehlers soll Hasmatullah F. zurück nach Deutschland. Aber in Pakistan gibt es Probleme.

13.12.2017

Von SABINE LOHR

Tübingen. Eigentlich sollte, so hatte es geheißen, Hasmatullah F. seit Montag wieder in Deutschland sein. Doch der Afghane, den Deutschland aus Tübingen abgeschoben hatte und der nun wegen eines Verfahrensfehlers zurückgeholt werden muss, wartet jetzt in Islamabad (Pakistan) darauf, dass die deutsche Botschaft sein Visum ausstellt. „Ich weiß nicht, warum die das nicht längst bereitgelegt haben“, ärgert sich F.'s Tübinger Anwalt Markus Niedworok. Weil die deutsche Botschaft in Kabul seit einem Attentat im Mai geschlossen ist, hatte F. zuvor nur ein Visum für Pakistan erhalten.

Bisher hatte Niedworok gehofft, dass F. spätestens am 21. Dezember in Deutschland sein werde, denn an diesem Tag wollte das Verwaltungsgericht Sigmaringen darüber verhandeln, ob das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) das Asylbegehren F.'s zu Recht abgelehnt hatte. Nun hat das Bamf nach Aussage von Niedworok seinen ablehnenden Bescheid aufgehoben. Das heißt, dass über F.'s Asylantrag in Deutschland entschieden wird.

Anwalt Niedworok meint, dies sei einerseits für seinen Mandanten das Beste, dass Deutschland über dessen Asylbegehren entscheidet. Allerdings spiele der Umgang Bulgariens mit Flüchtlingen nun keine Rolle mehr vor dem Verwaltungsgericht. Dort war F. registriert worden – nach seinen Aussagen unter Zwang und in Haft. slo