Acht Jahre Haft gefordert

Seit März wird vor dem Landgericht Tübingen gegen einen heute 23-jährigen Reutlinger verhandelt, dem die Staatsanwaltschaft unter anderem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen und den Handel mit Kinderpornos vorwirft. Außerdem soll der Angeklagte geplant haben, einen Jungen zu entführen, um diesen zu missbrauchen. Der Mann hatte den Missbrauch eines Minderjährigen eingeräumt, jedoch bestritten, pädophile Bedürfnisse zu haben. Die während der Verhandlungen verlesenen Chatprotokolle seien „dirty talk“ gewesen.

Bei den gestrigen Plädoyers wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Staatsanwältin Rotraud Hölscher habe acht Jahre Haft und anschließende Sicherheitsverwahrung für den 23-Jährigen gefordert, erklärte Presserichterin Diana Scherzinger auf TAGBLATT-Anfrage. Verteidiger Achim Unden habe für kein bestimmtes Strafmaß plädiert. Der Anwalt sah jedoch mehrere Anklagepunkte als nicht bewiesen an, unter anderem den Vorwurf der Verabredung zu einer Straftat. Das Urteil bei dem Prozess wird am Dienstag erwartet.