Studie

Abiturienten häufig unzufrieden

Untypischer Einbruch bei jungen Menschen. Corona trifft sie in wichtigem Lebensabschnitt.

24.09.2021

Von KNA

Nürnberg. Die Lebenszufriedenheit der Abiturienten des Jahres 2020 ist im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie drastisch gesunken. „Dieser Einbruch ist untypisch für junge Menschen in diesem Lebensabschnitt. Er entspricht zum Beispiel dem drastischen Rückgang der Lebenszufriedenheit in Kriegsgebieten“, sagt Malte Sandner vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Am wenigsten zufrieden mit ihrer allgemeinen Lebenssituation seien Abiturienten, die Ende 2020 noch keinen Bildungsweg eingeschlagen hätten und sich in einem Überbrückungsjahr befänden, so das IAB weiter. „Bei künftigen Abwägungen zu Infektionsschutzmaßnahmen müssen die starken negativen Auswirkungen der Schul- und Hochschulschließungen Berücksichtigung finden“, so IAB-Forscherin Sarah Bernhard.

Bei jedem sechsten Schüler habe die Pandemie die Entscheidung des ersten Bildungswegs nach dem Abitur stark beeinflusst, so die Erhebung weiter. Rund 47 Prozent der befragten jungen Erwachsenen wählten ein Studium. Nahezu alle würden ihre Hochschule nur durch Audio- und Videoveranstaltungen kennen.

Die IAB-Studie beruht auf der Befragung von 2338 Abiturienten des Jahrgangs 2020 aus 190 Schulen. kna