Frauenhandball

Abfuhr in Kumamoto

Für die DHB-Auswahl geht es bei der WM nur noch um Platz sieben und das Olympia-Ticket.

12.12.2019

Von SID

Untröstlich Kim Naidzinavicius. Foto: afp

Untröstlich Kim Naidzinavicius. Foto: afp

Kumamoto. Als der große Traum von einer WM-Medaille geplatzt war, wurden die deutschen Handballerinnen von ihren Emotionen überwältigt. Dicke Tränen der Enttäuschung kullerten bei Torjägerin Emily Bölk die Wangen herunter, Kapitänin Kim Naidzinavicius ließ nach der 29:32 (16:17)-Niederlage gegen den zweimaligen Olympiasieger Norwegen mächtig Dampf ab.

„Wir haben zwei Matchbälle, um ins Halbfinale zu gehen, und jetzt stehen wir da und spielen um Platz sieben“, schimpfte die Rückraumspielerin, sprach von „Enttäuschung pur“ und ließ eine schonungslose Analyse folgen: „Wir starten so gut ins Turnier und dann, wenn es drauf ankommt, schaffen wir es nicht mehr, unsere Leistung so abzurufen, wie es nötig ist, um unter die besten Vier zu kommen. Norwegen hat gezeigt, wie es geht, mit Drucksituationen umzugehen.“

Rumms. So deutlich wie Naidzinavicius formulierte es im deutschen Lager keine, doch die Situation ist tatsächlich prekär. Die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener steht plötzlich gewaltig unter Druck: Statt am Wochenende nach dem ersten Edelmetall seit WM-Bronze 2007 zu greifen, geht es für die DHB-Frauen am Freitag (6.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) gegen Schweden, WM-Vierter von 2017, um Platz sieben. Die Fortsetzung des Olympia-Traums hängt am seidenen Faden.

Chancen vergeben

Über zu wenig Chancen durften sich Naidzinavicius und Co. nicht beschweren: Ein durchaus mögliches Remis gegen Norwegen hätte zum ersten Halbfinal-Einzug bei einer WM seit zwölf Jahren gereicht. Schon gegen Serbien (28:29) hätte die Mannschaft das Ticket für die Vorschlussrunde und damit einen sicheren Platz für ein Qualifikationsturnier für die Sommerspiele 2020 in Tokio klarmachen können.

„Das muss man jetzt erstmal verdauen“, sagte Linksaußen Antje Lauenroth mit brüchiger Stimme: „Jeder in der Mannschaft hat daran geglaubt, dass wir es schaffen. Leider ist es nicht so gekommen.“ Auch Groener meinte: „Wir waren insgesamt nicht fit genug. Man hat gemerkt, die Mädels waren richtig müde.“ sid

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Erstellt:
12.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2019, 06:00 Uhr

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