Tübingen

Schwäbisch statt big

22.09.2018

Von Ivo Lavetti, Tübingen

Die Einführung einer Verpackungssteuer wird aus meiner Sicht kaum den Effekt eines nachhaltigen Konsums fördern. Tatsächliche wär die Einführung eines Pfandsystems wesentlich vernünftiger. Nur wenn es bequem ist, keine Abfälle zu produzieren, kann eine Wende für den notwendigen Strukturwandel im Umgang mit Verpackungsmüll erreicht werden. Nicht Verbote, sondern Angebote müssen das Verhalten bestimmen! Ein verbindlich im Straßenverkauf zu nutzendes Mehrwegsystem wäre die beste Lösung um die Herstellung von unnötigen Verpackungen und die zunehmende Vermüllung unserer Stadt zu reduzieren. Wer das Pfandgebinde nicht zurücktragen will, steckt es einfach in einen von vielen deutlich im Stadtgebiet aufgestellten Rückgabe-Behälter und unterstützt so mit einer Spende die Aktion „Satt gegen Hunger“, deren Erlös dann der Tübinger Tafel zugutekommen wird. Nicht nur die Gastronomie, sondern auch der Lebensmittelhandel sollte hierzu verpflichtet werden. Das Ende der Plastikbeutel an den Obst- und Gemüsetheken kann durch den Einsatz von Mehrwegpfandschalen, in die die Ware gelegt und darin transportiert wird, besiegelt werden.

Die Vermeidung von Abfällen steht in der Hierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes in §6 an erster Stelle. Auch die mehrfache Verwendbarkeit und technische Langlebigkeit für das Inverkehrbringen von Erzeugnissen hat in §23 zur Produktverantwortung ebenfalls Priorität. Also gesamtgesellschaftliche Aufgaben und daher für alle verbindlich. Schwäbisch statt big, macht TÜ fit!

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Erstellt:
22.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 22.09.2018, 01:00 Uhr

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