Pandemie

Ab Montag Impftermine für alle über 60 Jahren

Baden-Württemberg gibt einer weiteren Altersgruppe grünes Licht. Doch beim Vakzin-Nachschub drohen Probleme.

14.04.2021

Von DAVID NAU UND ROLAND MUSCHEL

Von Montag an können alle Menschen über 60?Jahren einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung in Baden-Württemberg bekommen. Das hat das Sozialministerium in Stuttgart mitgeteilt.

In anderen Bundesländern wie Berlin und Nordrhein-Westfalen können Über-60-Jährige schon länger einen Impftermin vereinbaren. Das entspricht der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Das Sozialministerium ruft Über-70-Jährige auf, vor Montag Impftermine zu buchen. Wegen der Öffnung für Über-60-Jährige sei von Montag an mit starkem Andrang über Website und Hotline zu rechnen.

Als einen Grund für den Schritt nennt das Ministerium die hohe Verfügbarkeit des Astrazeneca-Vakzins. In einzelnen Zentren blieben derzeit Astrazeneca-Termine frei. Das sei „in der Sache unbegründet“, sagte Sozialminister Manne Lucha. „Der Impfstoff ist hochwirksam und ungefährlich.“

„Wir haben in den Impfzentren reichlich Astrazeneca. Wir haben aber ein Problem, den Impfstoff loszuwerden“, bestätigte Professor Guido Adler, der das mobile Impfteam des Impfzentrums Ulm leitet. 900 Impfungen mit Astrazeneca seien am Tag im Ulmer Impfzentrum machbar, am Montag seien aber nur 480, am Dienstag lediglich 320 Termine gebucht worden.

Beim Nachschub könnte es aber Verzögerungen geben. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verschoben. Zuvor hatten die Behörden in den USA empfohlen, Impfungen mit dem Wirkstoff von J&J vorerst auszusetzen. nachdem bei sechs Menschen im Land nach der Impfung Sinusvenenthrombosen diagnostiziert worden waren.

Auf Empfehlung der Stiko sollen Menschen unter 60 Jahren, die die erste Impfung mit Astrazeneca erhalten haben, für die weite Impfung auf ein anderes Präparat umsteigen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern einstimmig geeinigt. (mit dpa)