Reutlingen

5G-Ausbau: IHK fordert Hilfe der Kommunen

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) spricht sich für einen zügigen Ausbau des 5G-Netzes aus.

09.07.2019

Von ST

„Der neue Mobilfunkstandard ist die Technik der Zukunft und eröffnet Unternehmen ganz neue Möglichkeiten“, sagt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp. In Zeiten der Digitalisierung und der zunehmenden Vernetzung von Mensch, Maschine und Fahrzeug bedeute 5G einen riesigen Fortschritt. Bis zu 1000 Mal schneller könnten Daten übertragen werden – zuverlässig und ohne Kommunikationsaussetzer. Für Epp ein regelrechter Quantensprung, der für Betriebe einen enormen wirtschaftlichen Nutzen habe.

Die IHK appelliert deshalb vor allem an die Städte und Gemeinden in der Region Neckar-Alb, ihre kommunalen Liegenschaften und ihre Infrastruktur für den Ausbau zur Verfügung zu stellen. Da die Sender, so genannte Kleinzellen, nicht viel Platz brauchten, könnten sie auch an Ampeln oder Orten wie öffentlichen Toiletten angebracht werden. „Die Kommunen sollten mit gutem Beispiel vorangehen und die Netzbetreiber bei der Standortsuche unterstützen“, fordert Epp. Die Bürgermeister und Gemeinderäte sollten die Interessen ihrer ortsansässigen Unternehmen im Blick haben. „Langfristig wird sich 5G zu einem wichtigen Standortfaktor entwickeln.“

Gleichwohl nehme die IHK die Sorgen und Bedenken der Bevölkerung ernst. Die neue Technik sei vor allem bei Anwohnern künftiger Sendestationen umstritten. Sie befürchten, dass von den Sendern zu hohe elektromagnetische Strahlen ausgehen. Für Deutschland gelten diesbezüglich die Grenzwerte des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, das zuletzt 2013 erneuert wurde. Diese Grenzwerte würden auch mit 5G weiterhin eingehalten. Damit die breite Bevölkerung umfassende Informationen bekomme, fordert die IHK sowohl von den Netzbetreibern als auch von der Bundesregierung eine Informationskampagne, die die Chancen und Risiken möglichst rational und transparent darstelle.