Rund 300 Mitarbeiter sind in dem Entwicklungszentrum von Porsche im Bereich Motorsport aktiv

500 PS, ein Ziel: Champions made in Weissach

Sportwagen aus Schwaben für die Asphaltpisten rund um den Globus: Das Rennen in Daytona war der erste Härtetest für die Porsche-Teams, die in zwei Leistungsklassen mit neuen Autos an den Start gegangen waren.

03.02.2016

Von GRA

Der in Stuttgart geborene Frank-Steffen Walliser ist seit 2014 Motorsportchef bei Porsche. Foto: hochzwei

Der in Stuttgart geborene Frank-Steffen Walliser ist seit 2014 Motorsportchef bei Porsche. Foto: hochzwei

Daytona Beach. Auf Basis des Serienmodells 911 GT3 RS wurde der Rennwagen GT3 R für den Kundensport neu entwickelt, er wird in den Motorsportserien rund um den Globus eingesetzt. Grundkoordinaten: vier Liter Hubraum, 500 PS, knapp 300 km/h in der Spitze. Die mehr als 300 Exemplare des GT3 R, die in diesem Jahr in dem Entwicklungszentrum von Porsche in Weissach, 30 Kilometer westlich von Stuttgart, gefertigt werden, sind bereits verkauft. Einstiegspreis: 429 000 Euro plus Mehrwertsteuer, die fachkundige Betreuung durch die Profis aus Weissach bei Renneinsätzen inklusive. "Es ist ein knallharter Wettbewerb, deswegen können wir mit der Auftragslage sehr zufrieden sein", sagt Frank-Steffen Walliser, der Motorsportchef von Porsche. In Daytona musste sich Porsche in der GTD-Klasse mit renommierten Konkurrenten wie BMW und Ferrari, beide ebenfalls mit neuen Modellen auf der Strecke, sowie Audi, Lamborghini, Aston Martin und der Dodge Viper messen.

Auf noch höherem Niveau begegneten sich die Sportwagen in der leistungsstärkeren Klasse GTLM. Die von dem werkseigenen Team der Weissacher betriebenen und im Vergleich zum Vorgängermodell technisch und aerodynamisch nur leicht modifizierten sowie dem neuen Regelwerk angepassten Porsches RSR mit den Startnummern 911 und 912 trafen hier auf den BMW M6, den Ferrari 488, und amerikanische Klassiker wie die Corvette von Chevrolet und den Ford GT. Für die Hersteller bietet diese Klasse die gute Gelegenheit, die eigenen Stärken auf die Strecke zu bringen. Die Rundenzeiten unterschieden sich phasenweise nur im Bereich von Zehntelsekunden. "Wir sind gut gestartet und wir waren vor allem sehr gut vorbereitet für das erste Rennen dieser Saison", sagt Walliser. "Das leicht modifizierte Auto und die neuen Fahrerpaarungen, das haben wir extrem routiniert auf die Strecke bekommen."

Der stärkste Elfer gilt als aufwändig gepflegtes Aushängeschild des Motorsportzentrums, für den Kundensport ist er jedoch nur von geringem Interesse. Den Preis für den RSR, stolze 850 000 Euro, vermag ein finanzkräftiger Freund des Motorsports vielleicht zu stemmen. Doch der hohe Anspruch an die sportlichen und technischen Komponenten fordert selbst die professionellen Entwickler stetig heraus.

Der RSR und alle GT-Modelle, die bei Porsche gefertigt werden, kommen aus Weissach. Rund 300 Mitarbeiter sind in dem Bereich Kundensport beschäftigt. Die Rennwagen basieren auf den Serienmodellen, sind jedoch stark modifiziert. Weniger Luxus, mehr Leistung - so lautet die einfache wie schlüssige Formel. Getriebe, Reifen und Aerodynamik werden optimiert, jedes überflüssige Komfortelement kompromisslos eliminiert. Die Karosserie, zugeliefert aus dem Zuffenhausener Werk, ist in moderner Hybridbauweise aus Stahl und Aluminium gefertigt. Jeder Rennwagen hat im Innenraum den obligatorischen Stahlkäfig, der den Fahrern im Notfall stabilen Schutz garantiert.

Vom Motorsportchef bis zum Mechaniker - 30 Experten aus Weissach waren bei der Premiere in Daytona für die fünf Teams, die insgesamt sieben Porsches einsetzten, am Start. Neun der zehn Werksfahrer saßen am Steuer. Der Blick auf die Ergebnistafel belegt, dass sie einen guten Job gemacht haben.

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Erstellt:
03.02.2016, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 03.02.2016, 08:30 Uhr

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