Schwarzwaldpokal in Schonach als großes Finale beim Weltcup der Nordischen Kombinierer

50. Geburtstag eines Klassikers

Könnte er sprechen, dann hätte er sicher viel zu erzählen: Der Schwarzwaldpokal. Der traditionsreiche Weltcup der Nordischen Kombinierer in Schonach feiert an diesem Wochenende seinen 50. Geburtstag.

04.03.2016

Von JOACHIM HAHNE

Lokalmatador und aktuell Dritter der Weltcup-Gesamtwertung: Fabian Rießle aus Breitnau im Schwarzwald. Foto: dpa

Lokalmatador und aktuell Dritter der Weltcup-Gesamtwertung: Fabian Rießle aus Breitnau im Schwarzwald. Foto: dpa

Schonach. Fünf Jahrzehnte Weltcup in Schonach bedeuten nicht nur fünf Jahrzehnte Weltklasse im Schwarzwald. Es ist auch der Rückblick auf Geschichten in der wechselvollen Historie der traditionsreichen Veranstaltung.

Das Jubiläum "125 Jahre Skilauf im Schwarzwald" wird seit Mitte November an verschiedenen Orten der Region mit den unterschiedlichsten Events gefeiert. Mit den 50 Jahren "Schwarzwaldpokal" haben die Schonacher Organisatoren knapp die Hälfte der Zeitgeschichte mitgeschrieben. In einem Winter, der vielerorts in den mittleren Lagen überhaupt keiner war, passt es somit auch ins Bild, dass die ursprünglich nach Dreikönig geplante Jubiläumsauflage schneebedingt abgesagt werden musste. In den fünf Jahrzehnten ist der Weltcup insgesamt buchstäblich sechsmal ins Wasser gefallen.

Doch die rührigen Weltcup-Macher im Schwarzwälder Skidorf geben nicht so schnell auf. Im Jubiläumsjahr kein Weltcup in Schonach? Das geht überhaupt nicht. Gemeinsam mit dem Deutschen Skiverband (DSV) und dem Internationalen Skiverband (Fis) wurde nach Lösungen gesucht. Das Weltcup-Finale der Nordischen Kombinierer wird nun statt in Val di Fiemme im Schwarzwald ausgetragen - aus zwei Wettbewerben sind drei geworden: ein Team-Wettkampf heute, der Einzelweltcup um den historischen Schwarzwaldpokal morgen (ein Sprung und 10-km-Langlauf), sowie ein weiterer Einzelwettkampf am Sonntag, bei dem die Athleten zweimal über die Schanze müssen und schließlich auch noch 15 km im Wittenbachtal absolvieren.

Nun am ersten März-Wochenende spielt die Witterung mit. Die Langenwaldschanze und die Skatingpiste im Wittenbachtal sind in den letzten Tagen mit großem ehrenamtlichem Engagement bestens präpariert worden. Auch wenn die Entscheidung in der Weltcup-Gesamtwertung seit dem vergangenen Sonntag zugunsten von Eric Frenzel (Oberwiesenthal) gefallen ist, dürfen sich die Freunde des Nordischen Skisports auf attraktive Wettkämpfe freuen. Zumal es auch für das Saisonfinale noch einige Ziele gibt. Zwar stellte der Deutsche Skiverband im Jahr 1967 mit Edi Lengg (Reit im Winkl) den ersten Sieger, aber seit 1987 (Hubert Schwarz) hat kein deutscher Winter-Zweikämpfer mehr in der "Schone" gewinnen können. Diesen Fluch endlich abzustellen, haben sich die mannschaftlich bärenstarken Kombinierer von Bundestrainer Hermann Weinbuch fürs Wochenende vorgenommen. "In Schonach habe ich noch nie gewonnen. Das ist schon ein Ziel, sagt Frenzel mit Blick aufs Saisonfinale.

Auch der für die Skizunft Breitnau startende Fabian Rießle, aktueller Dritter in der Weltcup-Gesamtwertung, hat in Schonach noch eine Rechnung offen, möchte bei einem Heimspiel endlich auf die Stockerlplätze laufen - wohl wissend, dass er zuvor die ungeliebte Langenwaldschanze in Griff bekommen muss.

Stimmt die Tagesform, dann können auch der Weltcup-Sechste Johannes Rydzek (Oberstdorf) und Manuel Faißt (Baiersbronn/13.) in die Entscheidung um die Podestplätze mit eingreifen. Es ist bewundernswert, wie sich die Athleten Wettkampf für Wettkampf neu motivieren und immer wieder an die Grenze gehen", ist sich Hermann Weinbuch sicher, dass Frenzel, Rießle und Co. auch bei den letzten Wettkämpfen vor großer und stimmungsvoller Kulisse nochmals alles für ihre Fans geben werden.

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Erstellt:
04.03.2016, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 04.03.2016, 08:30 Uhr

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