Verkehr

2019 kommt der E-Bus im Linienverkehr

Die Tübinger Stadtwerke haben das neue Mercedes-Modell erfolgreich getestet.

15.11.2018

Von Moritz Hagemann

Der eCitaro in Hagelloch. Bild: SWT

Der eCitaro in Hagelloch. Bild: SWT

Erst vor wenigen Wochen hatte Mercedes-Benz die serienreife, rein elektrische Variante des Citaro vorgestellt. Die Tübinger Stadtwerke (SWT) testeten den eCitaro nun und halten ihn tauglich für den topografisch anspruchsvollen Stadtverkehr. Unter anderem fuhr der E-Bus im Test vollbeladen auf der Linie 3 in Richtung Sternwarte und Obere Viehweide. „Er hatte keine Probleme bergauf und beim An- und Wegfahren aus einer Haltestelle am Berg“, wird Hans Zeutschel, SWT-Bereichsleiter ÖPNV, in einer Pressemitteilung zitiert. Das Fahrzeug überzeugte vor allem durch seine gute Federung und leise Fahrgeräusche. Der eCitaro-Solobus kostet etwa eine halbe Million Euro, wie die SWT auf Nachfrage mitteilen. Und damit etwa doppelt so viel wie ein Citaro mit Dieselantrieb und Abgasnorm Euro 6.

Die SWT bereiten nun den Einsatz eines eCitaro für das kommende Jahr vor. Nach jahrelangen Tests mit E-Bussen verschiedenster Hersteller, die die Anforderungen nicht erfüllt haben, sei jetzt ein Bus auf dem Markt, der die Flotte ergänzen soll, sagt SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. Allerdings ist die Wartezeit lang, weshalb der Bus erst im Herbst 2019 durch die Stadt rollen dürfte. Die Zeit soll genutzt werden, um die Infrastruktur aufzubauen. Etwa, weil die Ladezeit für den Solobus (ein Gelenkbus soll ab Ende 2020 verfügbar sein) aktuell fünf Stunden beträgt.

Einsetzen werden die Stadtwerke, die viele dieselbetriebene Citaro-Modelle im Fuhrpark haben, den neuen Bus auf gekürzten Linienumläufen. Aktuell sind 150 Kilometer Reichweite möglich. Diese Zahl soll sich sukzessive verbessern in den kommenden Jahren: 2019 sollen es durch zusätzliche Brennstoffzellen-Technik an Bord 180 Kilometer sein, 2021 bereits 250. Offen ist für die SWT, wie sich der E-Bus in Wartungs- und Reparaturkosten niederschlagen wird.