Forschung

18,4 Millionen Euro für das Tübinger Siemens-Center

Die Tübinger Bildgebung erfährt eine weitere Millionenförderung durch die Stiftung aus der Schweiz.

15.06.2022

Von ST

Hochmoderne Geräte stehen im Werner Siemens Imaging Center. Archivbild: Ulrich Metz

Hochmoderne Geräte stehen im Werner Siemens Imaging Center. Archivbild: Ulrich Metz

Das Werner Siemens Imaging Center (WSIC) an der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen und der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen darf sich über eine Fördersumme von insgesamt 18,4 Millionen Euro von der Schweizer Werner Siemens-Stiftung (WSS) freuen. Das hat das Uniklinikum (UKT) am Mittwochvormittag in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Mit der Fördersumme soll demnach die bereits bestehende internationale Spitzenforschung auf dem Gebiet der molekularen und funktionellen Bildgebung gehalten und weiter ausgebaut werden. Die Fördersumme erstreckt sich über einen Zeitraum von zehn Jahren: von 2024 bis 2033.

„Das Werner Siemens Imaging Center bildet eine tragende Säule für die Bildgebung am Standort Tübingen und ist ein Garant für exzellente Forschung an unserer Universität. Umso glücklicher sind wir über die großzügige Zuwendung der Werner Siemens-Stiftung“, wird Bernd Engler zitiert, Rektor der Universität Tübingen. Auch Prof. Dr. Bernd Pichler, Direktor des WSIC, kommt in der Mitteilung zu Wort: „Die Förderung gibt uns langfristige Planungssicherheit, damit wir am Werner Siemens Imaging Center mit der nächsten Generation der Bildgebungsmethoden forschen und innovative Datenanalysesysteme und Bildgebungs-Tracer entwickeln können.“

Seit 2008 habe sich das einst kleine Labor zu einer hochmodernen Einrichtung mit internationaler Strahlkraft entwickelt. So sei das WSIC ein international hoch-kompetitives, einzigartiges Forschungsinstitut, das die Bereiche multimodale Bildgebung, also die Verwendung von verschiedenen Bildgebungstechnologien und innovativen Bildgebungssonden, und KI-gestützte Datenanalyseentwicklung unter einem Dach vereine, heißt es in der Mitteilung. Die internationale Reputation zeuge nicht zuletzt von zahlreichen Forschungskooperationen mit Institutionen der Spitzenklasse wie der Stanford University, Johns-Hopkins-University oder der Harvard Medical School.

Stiftungsrats- und Beiratsmitglieder ließen es sich nicht nehmen, die frohe Botschaft persönlich in Tübingen zu überbringen. Hinten (von links nach rechts): Ludwig Scheidegger (ehemaliger Obmann Stiftungsrat WSS), Prof. Dr. Bernd Engler (Rektor Universität Tübingen), Prof. Dr. Peter Athanas (Stiftungsrat WSS). Mittlere Reihe (von links nach rechts): Prof. Dr. Bernd Pichler (Direktor WSIC), Germain Mittaz (ehemaliger Stiftungsrat WSS), Dr. Hubert Keiber (Obmann Stiftungsrat WSS). Vorne (von links nach rechts): Prof. Dr. Bettina Weigelin (WSIC Professorin), Prof. Dr. André Martins (WSIC Professor) und Gianni Operto (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats WSS).

Stiftungsrats- und Beiratsmitglieder ließen es sich nicht nehmen, die frohe Botschaft persönlich in Tübingen zu überbringen. Hinten (von links nach rechts): Ludwig Scheidegger (ehemaliger Obmann Stiftungsrat WSS), Prof. Dr. Bernd Engler (Rektor Universität Tübingen), Prof. Dr. Peter Athanas (Stiftungsrat WSS). Mittlere Reihe (von links nach rechts): Prof. Dr. Bernd Pichler (Direktor WSIC), Germain Mittaz (ehemaliger Stiftungsrat WSS), Dr. Hubert Keiber (Obmann Stiftungsrat WSS). Vorne (von links nach rechts): Prof. Dr. Bettina Weigelin (WSIC Professorin), Prof. Dr. André Martins (WSIC Professor) und Gianni Operto (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats WSS).

Neben der Krebsforschung fokussiere sich das WSIC auch auf Bildgebungstechnologien und neuartige Tracer für die Charakterisierung und den frühzeitigen Nachweis von neurodegenerativen Erkrankungen und Infektionskrankheiten.

Um das WSIC im Tübinger Röntgenweg hatte es insbesondere während der Debatte über die Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn Diskussionen gegeben. Denn wäre der Bürgerentscheid pro Stadtbahn ausgefallen, hätte das Center verlegt werden müssen – möglichst weit weg von Erschütterungen und elektromagnetischen Feldern der Stadtbahn, die die sehr teuren und äußerst empfindlichen Magnetresonanztomografen sowie hochauflösende Mikroskope stören hätten können.

Über die Werner Siemens-Stiftung

Die Töchter von Carl Siemens gründeten 1923 in der Schweizer Kleinstadt Schaffhausen die Werner Siemens-Stiftung. Charlotte und Marie setzten damit eine Idee ihres 1906 verstorbenen Vaters um, der schon früh über eine Stiftung zur Unterstützung der Siemens-Nachkommen nachgedacht hatte. Heute ist die Werner Siemens-Stiftung eine gemischte Stiftung. Im philanthropischen Teil unterstützt sie herausragende Innovationen und den begabten Nachwuchs in Technik und Naturwissenschaften.