Arminia gewinnt, Germania trinkt

15.000 Besucher sehen Stocherkahnrennen bei hochsommerlichen Temperaturen

Bei hochsommerlichen Temperaturen lieferten sich am Donnerstag in Tübingen 53 Teams das 62. Stocherkahnrennen.

15.06.2017

Von dpa/lsw

Tübingen. Nach anfänglichem Gewühl beim Start gingen die 53 Kähne auf einen Rundkurs, der zunächst etwa einen Kilometer entlang der Neckarinsel flussabwärts führt. In der Nähe des «Nadelöhrs», das als spannendste Passage des Rennens gilt, drängten sich die Besucher in mehreren Reihen an das Geländer der Eberhardsbrücke und am Neckarufer. Dort müssen die Kähne einen Brückenpfeiler umrunden und zwei Mal durch eine Engstelle fahren, ehe sie mit letzter Kraft flussaufwärts Richtung Ziel stochern. Jeder aus der Mannschaft, die als letztes ankommt, musste einen halben Liter Lebertran trinken. Dieses Mal traf es die Alte Straßburger Burschenschaft Germania, die außerdem die Ehre hat, Ausrichter des Stocherkahnrennens 2018 zu sein. Einen Start-Ziel-Sieg fuhr die Akademische Turnverbindung Arminia ein.

Die Stocherkahnmannschaften sich vor dem Rennen bei der Eberhardsbrücke bereits in einer Kostümparade auf dem Wasser gezeigt. Die Jury vergab den 2017er Kostümpreis mit 39 von 40 möglichen Punkten an das Team der Fachschaft Geowissenschaften. Die Besatzung stellte Asterix und Obelix samt Hinkelstein und anderen Bewohnern des berühmten Gallischen Dorfes dar. Die zweitplatzierten Geographen (37 Punkte) fuhren die erste Runde in Eisbärenkostümen, um auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Einige Teams hatten das Tübinger Speiseeis-Kartell als Verkleidungsthema gewählt. Ein Kahn war zu einer riesigen schwarzen Spinne umgebaut.

Etwa 15.000 Besucher verfolgten nach Schätzungen der Polizei das Spektakel am Donnerstagmittag. Obwohl es in sommerlicher Hitze vor allem auf der Neckarinsel sehr eng zu ging, berichteten die Ordnungskräfte von einem ruhigen Verlauf der Großveranstaltung ohne größere Vorkommnisse.