Literatur

14 Autoren online im Wettbewerb

Das Wettlesen um den Bachmann-Preis hat begonnen. Julia Webers Text „Ruth“ spaltet die Jury.

18.06.2021

Von dpa

Klagenfurt. Traumartige Szenerien und der Traum vom anderen Leben haben sich durch den ersten Tag des Bachmann-Wettlesens gezogen. Einen starken Eindruck bei der Jury hinterließ der Berliner Dramatiker Necati Öziri mit dem inneren Monolog eines jungen Mannes, der sich das Leben seines schon lange abwesenden Vaters vorstellt. Öziris Text „Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben“ habe eine „Wucht wie ein Hammerwerk“, sagte Jurymitglied Michael Wiederstein im österreichischen Klagenfurt.

Die erste der vorab aufgezeichneten Lesungen der hybriden Veranstaltung absolvierte die Schweizerin Julia Weber. Sie präsentierte eine märchenhafte Erzählung über eine engelsgleiche Frau, die eine andere Frau aus ihrer traurigen Existenz zurück ins Leben reißt. Auch wenn der Text „Ruth“ die Jury aus Kritikern und Autoren in Klagenfurt spaltete, erhielt er viel Lob wegen seiner beeindruckenden Behandlung von Sexualität und Älterwerden.

Das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis mit neun Schriftstellerinnen und fünf Schriftstellern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz läuft bis Samstag. Sie kämpfen um den mit 25 000 Euro dotierten Hauptpreis und vier weitere Preise. Das Wettlesen wird bis Samstag täglich ab 10 Uhr live auf 3sat und bachmannpreis.ORF.at übertragen.