Reutlingen · Corona-Krise

13,9 Prozent weniger Lehrstellen

IHK meldet: Die Pandemie hat den Abschluss neuer Ausbildungsverträge zum Erliegen gebracht.

03.04.2020

Von ST

IHK-Präsident Christian Erbe ruft deshalb die Betriebe auf, weiter auszubilden. „Nach der Krise wird der Fachkräftebedarf unverändert hoch sein.“ Zum Stichtag 1. April liegt die Zahl neu eingetragener Ausbildungsverträge bei der IHK Reutlingen bei 827. Das sind 13,9 Prozent weniger als noch vor einem Jahr (961). „In den vergangenen zwei Wochen sind so gut wie keine Verträge mehr eingegangen“, sagt Petra Brenner, IHK-Bereichsleiterin Ausbildung.

Vom Rückgang sind vor allem die technischen Berufe betroffen. Sie verlieren um 18,4 Prozent und gehen aktuell von 451 im Vorjahr auf 368 Verträge zurück. „Viele Betriebe sind gerade von Kurzarbeit betroffen. Da sind die Personalabteilungen im Moment mit anderen Themen beschäftigt“, sagt Brenner. Bei den kaufmännischen Berufen liegt der Rückgang bei 10 Prozent – von 510 vor einem Jahr auf aktuell 459.

Aus Sicht der IHK warten viele Ausbildungsbetriebe derzeit ab, wie sich die Corona-Lage in den kommenden Wochen entwickelt. „Bis zum Start ins neue Lehrjahr am 1. September ist noch einige Zeit. Die Betriebe wissen um ihren mittelfristigen Bedarf. Ich gehe daher davon aus, dass viele Unternehmen noch Verträge abschließen werden.“ Die Situation ist in allen drei Kreisen der Region aktuell fast gleich: In Reutlingen geht die Zahl neuer Verträge um 13,8, im Kreis Tübingen um 12,4 und im Zollernalbkreis um 14,9 Prozent zurück. Präsident Erbe betont: „Wir sind daher gut beraten, gerade jetzt zu investieren und jungen Leuten, eine Chance zu geben.“