Altpapier

120 Vereine im Kreis sammeln weiter

Der Landkreis Tübingen bekommt 20.000 Altpapier-Tonnen aus Neuruppin geliefert und wird von 2018 an die Metzinger Firma Alba mit der Leerung beauftragen – so das einstimmige Votum des Kreistags.

06.07.2017

Von Christiane Hoyer

Bild: Landratsamt Tübingen

Bild: Landratsamt Tübingen

Auch wenn 120 Vereine im Landkreis Tübingen im kommenden Jahr weiterhin das gebündelte Altpapier der Bewohner einsammeln werden: Dass der Landkreis Tübingen 2018 die Altpapiertonne einführt, ist schon längst beschlossene Sache. Im Verwaltungs- und Technischen Ausschuss des Kreistags entschied das Gremium am Mittwoch, welche Firmen die Tonnen anliefern und verteilen und wer das Altpapier im Auftrag des Landkreises einsammeln darf. Strittig ist nur noch, wer den Zuschlag für die Verwertung bekommt.

Leiterin Sibylle Kiefer vom Abfallwirtschaftsbetrieb berichtete, dass sie bei der Firma ESE aus Neuruppin 18.300 Behälter bestellt habe. Insgesamt rechnet der Landkreis – nach einer Umfrage in den Privathaushalten – mit 20.000 blauen Altpapiertonnen, die von der Firma bis Dezember geliefert und dann verteilt werden. ESE erhielt nach der europaweiten Ausschreibung im ersten Los den Zuschlag und verlangt insgesamt 671.000 Euro. Im zweiten Los kam die Metzinger Firma Alba zum Zug. Sie wird das Altpapier in den kommenden fünf Jahren für rund 1,7 Millionen Euro im Landkreis einsammeln. Alba soll laut Vertrag außerdem an zwölf Samstagen im Jahr die Vereine beim Altpapiersammeln unterstützen und ihnen zwei Pressfahrzeuge oder ein Containerfahrzeug zur Verfügung stellen.

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch (FWV) wollte wissen, ob die Vereine notfalls auch ein drittes Fahrzeug von einem privaten Anbieter anfordern können und monierte zudem, dass Städte und Gemeinden von den Entsorgungs-Gebühren her privatwirtschaftlichen Betrieben gleichgestellt würden. Diese zahlen, so Kiefer, zwar wesentlich weniger Abfallgebühren als Privatkunden, müssen dafür aber ihren Abfall über private Entsorger loswerden, auch das Altpapier. Eine Zusatzvereinbarung ermöglicht ihnen jedoch, dass sie gebrauchtes Papier zumindest „in Haushalts-üblichen Mengen“ an die Straße stellen dürfen. Im kommenden Jahr, so Landrat Joachim Walter, haben die Vereine zumindest dieses Problem nicht mehr. Sie sammeln das Altpapier „für einen gemeinnützigen Zweck“. Fakt ist aber auch: Viele Vereine sammeln derzeit ihr Altpapier nicht mehr mit Unterstützung des Landkreises, sondern sind zu privaten Entsorgern gegangen. „Wir möchten die Vereine zurückgewinnen“, sagt der Landrat. Nach wie vor werbe der Landkreis dafür, dass die Kreisbewohner
nur Kartonagen und anderes
lose Papier in die blaue Tonne tun, die Zeitungen, die mehr Erlös bringen, hingegen gesondert bündeln und für die Vereinssammlungen aufheben.

Noch nicht neu vergeben konnte der Kreistag das dritte Los für die Verwertung des Altpapiers, das im Entsorgungszentrum Dußlingen angeliefert wird. Ein Anbieter für das Los, so der Landrat, habe einen Prüfantrag bei der Vergabekammer eingereicht. Der Anhörungstermin ist am 27. Juli. Dieser muss erst abgewartet werden, bevor der Landkreis das Los vergeben könne. Diese Verzögerung habe aber keine negativen Auswirkungen auf den Zeitplan. Insgesamt erhofft sich die Kreisverwaltung mit Einführung der Altpapiertonne 2018 „ein positives Ergebnis“.

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Erstellt:
06.07.2017, 21:05 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 06.07.2017, 21:05 Uhr

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