Tübingen · Finanzierung

1000 Euro mehr pro Kopf

Der Tübinger Senat fordert eine bessere Grundausstattung für Universitäten.

19.08.2019

Von an

Die Hochschulen verhandeln derzeit mit der Landesregierung über einen neuen Finanzierungsvertrag. In diesem Zusammenhang fordert der Senat der Uni Tübingen eine deutlich höhere Grundfinanzierung der Hochschulen – „mindestens 1000 Euro mehr pro Studentin und Student“. Zudem soll die Grundfinanzierung künftig jährlich um 3 Prozent steigen.

Derzeit erhält die Universität rund 10260 Euro pro Kopf und Jahr. Das sei selbst ohne Berücksichtigung der Inflation weniger als im Jahr 1998, teilte die Universität mit. Real, unter Berücksichtigung der Teuerung, sei die Grundfinanzierung in 20 Jahren um etwa ein Drittel gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt Baden-Württembergs und die Steuereinnahmen seien im selben Zeitraum deutlich gestiegen, so der Senat der Universität in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme.

Die Laufzeit des bisherigen Vertragswerks endet im Jahr 2020. „Die Signale, die wir im Rahmen der Verhandlungen derzeit erhalten, lassen befürchten, dass die Investitionen in die Hochschulen eingefroren oder gar gekürzt werden sollen“, sagte Uni-Rektor Bernd Engler.

„Die Anforderungen und Erwartungen, die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an die Hochschulen herantragen, wachsen kontinuierlich“, betonte der Senat der Universität in seiner Stellungnahme. „Deutlich mehr junge Menschen als noch vor 20 Jahren streben heute ein Studium an.“

Zahllose Unternehmen, die ihre Arbeitskräfte noch vor wenigen Jahren überwiegend selbst ausgebildet hätten, würden heute zunehmend darauf setzen, dass Ausbildung von den Hochschulen geleistet werde. „Politische Entscheidungen – etwa zur Akademisierung von Gesundheitsberufen – haben den generellen Trend zum Hochschulstudium als Regelfall nochmals deutlich verstärkt.“