Erst scheiterte ein Diebstahl, dann überführten ihn die hinterlassenen Fingerabdrücke

19-Jähriger Autodieb mit einer Schwäche für BMW geschnappt

Er hat keinen Führerschein, aber fuhr gern PS-starke Boliden: Die Polizei überführte einen 19-Jährigen Autodieb. Zum Verhängnis wurde ihm ein Ausflug nach Tübingen.

22.08.2016

Tübingen. Am 7. Juli hatten zwei junge Männer bei einem Autohändler im Derendinger Gewerbegebiet in Tübingen Interesse an einem BMW M 135i gezeigt. Kaum hatten sie die Schlüssel, sprangen sie ins Auto und rasten davon. Der Geschäftsführer reagierte sofort: Er ließ die Zufahrt auf die B 27 von einem Mitarbeiter mit einem Fahrzeug blockieren. Als die beiden erkannten, dass sie mit dem BMW so nicht fliehen konnten, sprangen sie auf einem Parkplatz aus dem Wagen und entkamen zu Fuß.

Dabei ließen sie auch einen am Tag zuvor in Villingen-Schwenningen gestohlenes BMW 335 Coupé zurück, mit dem sie nach Tübingen gekommen waren. Ihr Pech: Sie hatten in dem BMW, mit dem sie angereist waren, ihre Fingerabdrücke hinterlassen.

So kam die Polizei in Villingen einem 19-Jährigen auf die Spur. Er hat offenbar eine Schwäche für BMW: Mehrfach stahl er schnelle Autos der Marke bei Händlern und brachte geklaute Kennzeichen an. Dann machte er damit ausgedehnte Spritztouren, manchmal gemeinsam mit seinem 15-jährigen Bruder, und ließ die Karossen irgendwo stehen. Meistens waren sie hinterher beschädigt. Das Benzin stahl er an Tankstellen und fuhr einfach davon.

Einen Führerschein hat er nicht. Der 19-Jährige aus Villingen-Schwenningen gestand auch den Tübinger Diebstahl, bei dem ihn ein 17-jähriger Kumpel begleitete. Der war bislang polizeilich unauffällig und befindet sich auf freiem Fuß. Der 19-Jährige dagegen ist wegen früherer Diebstähle bereits polizeibekannt. Er sitzt nun seit Anfang August auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz in Untersuchungshaft.