Yesterday

Yesterday

Plötzlich erinnert sich niemand mehr an die Beatles und ein erfolgloser Musiker wird mit den Songs der Pilzköpfe zum Weltstar.

10.07.2019

Von Madeleine Wegner

Plötzlich gehen die Lichter aus: Eine Stadt nach der anderen wird dunkel, auf der ganzen Welt fällt für ein paar Augenblicke der Strom aus. Genau in diesem Moment der stockfinsteren Nacht prallt Jack mit einem Bus zusammen und wird meterweit vom Rad geschleudert. Und dann ist nichts mehr wie zuvor. Doch seltsamerweise ist es nicht Jacks Gedächtnis, das durch den Unfall Schaden genommen hat, sondern das der Menschheit: Niemand erinnert sich mehr an die Beatles und deren Musik. Schnell erkennt Jack, der bis dahin als erfolgloser Singer-Songwriter über die Bühnen kleiner Kneipen getingelt ist, seine große Chance.

Es ist der erfolgreiche englische Musiker Ed Sheeran (gespielt vom Original), der als Erster das Genie hinter Jacks Songs erkennt. Ed Sheeran lädt Jack (Himesh Patel) ein, ihn auf seiner Tournee zu begleiten und verhilft dem bis dahin Unbekannten zum Welterfolg. Doch wie lange kann das gut gehen? Kann Jack ohne schlechtes Gewissen unverdienten Ruhm und Geld ernten? Oder ist er am Ende doch nicht der einzige Mensch, der sich noch an Songs wie „Eleanor Rigby“, „Yersterday“ und „Let it be“ erinnert?

Regisseur Danny Boyle („Slumdog Millionär“, „Trainspotting“) ist mit „Yesterday“ eine nette Komödie gelungen. Um aus der absurden Grundidee eine richtig gute Komödie zu machen, hätte es allerdings viel mehr Beatles-Anspielungen gebraucht – vielleicht hat Doyle seinen Zuschauern einfach zu wenig zugetraut. Stattdessen verpackt er in den großartigen Beatles Songs letztlich eine klassische Liebesgeschichte mit Hindernissen zwischen Jack und seiner Ewig-Besten-Freundin Ellie (Lily James). So wird die Komödie zur leichten Schnulze mit einem netten (natürlich geklauten, aber gut gecoverten) Soundtrack.

Nettes Popcorn-Kino, das Lust darauf macht, mal wieder ein paar Beatles-Platten aus dem Schrank zu holen.

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