Und wer nimmt den Hund?

Und wer nimmt den Hund?

Martina Gedeck und Ulrich Tukur arbeiten als gescheitertes Paar ihre Vergangenheit in einer Trennungstherapie auf.

05.08.2019

Von Madeleine Wegner

Nach 25 Jahren Ehe ist endgültig die Luft raus. Georg (Urlich Tukur) hat sich eine deutlich jüngerere Frau gesucht und fühlt sich so vital wie nie. Doris (Martina Gedeck) fühlt sich um ihr halbes Leben betrogen und weiß nicht, was sie mit der noch vor ihr liegenden Hälfte anfangen soll. Einen ausufernden Rosenkrieg soll es nicht geben, deshalb entschließt sich das (Noch-)Ehepaar, das gemeinsame Vierteljahrhundert in einer Trennungstherapie aufzuarbeiten. Dabei kommt so manches Thema aufs Tapet, das in der zur Gewohnheit gewordenen Lebensgeschmeinschaft verschwiegen wurde. Beide müssen mit einem neuen Blickwinkel auch ihre jetztige Situation und mögliche Neuanfänge überdenken.

Der Stoff ist nicht neu, auch die Geschichte ist teilweise vorhersehbar. Doch mit „Und wer nimmt den Hund?“ ist Regisseur Rainer Kaufmann eine überraschend erfrischende deutsche Komödie gelungen, die von überzeugenden Figuren und dem Spiel Tukurs, Gedecks und Lucie Heinzes lebt, aber auch mit teilweise witzigen Dialogen (Drehbuch: Martin Rauhaus) und Situationskomik punkten kann. Warum dazu allerdings eine so altbacken wirkende Filmmusik mit vermeintlich lateinamerikanischem Schwung gewählt wurde, dürfte ein Rätsel bleiben.

Überraschend erfrischende deutsche Komödie, die ein gescheitertes Paar mit Witz und herzlichem Blick begleitet.

Und wer nimmt den Hund?