Pferde stehlen

Pferde stehlen

In der Abgeschiedenheit des Waldes holt den 67-jährigen Trond die Erinnerung an einen schicksalhaften Nachkriegssommer ein.

18.11.2019

Von Madeleine Wegner

„So wollte ich schon immer leben – selbst früher, als noch alles in Ordnung war“, sagt Trond. Nach dem Tod seiner Frau ist er in ein abgelegenes Holzhäuschen gezogen, umgeben von norwegischer Natur und wenigen Nachbarn. Er hat die Einsamkeit gesucht und gefunden – so scheint es zumindest. Bis der kauzige Nachbar an die Tür klopft und damit auch die schmerzlichen Erinnerungen an den Sommer 1948 zurückkehren.

Hans Petter Moland hat mit „Pferde stehlen“ Norwegens erfolgreichstes Buch vefilmt, Per Pettersons gleichnamigen Roman. Nach „Hard Powder“ und Jussi Adler-Olsens „Erlösung“ legt Moland damit einen komplett andersartigen Film vor. Die Katasprophen der Vergangenheit schweben auch hier über der Gegenwart und die Erzählstruktur mit ihren Rückblenden sorgt manchmal für Sapnnung und fast krimiartige Züge. Doch es sind die Erinnungen an eine lichtdurchflutete Kindheit, die das Gerüst für die Geschichte liefern. Der Schwede Stellan Skardsgård, mit dem Moland so gern zusammenarbeitet, bleibt in der Rolle des Trond seltsam unterkühlt. Das trifft auch auf dessen Geschichte zu: Obwohl die Erinnerungen und Schicksalsschläge, von denen Moland erzählt, tragisch und ungeheuer schmerzerfüllt sind, bleiben sie seltsam blass und emotionslos.

Die Geschichte voller Schicksalsschläge istnicht schlecht erzählt. Und doch bleibt sie seltsam emotionslos.

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