Paradise Hills

Paradise Hills

Fantasy-Drama um eine geheimnisvolle Klinik, in der junge Frauen zu perfekten Menschen werden sollen. Doch etwas stimmt nicht mit diesem Ort.

27.08.2019

Von Madeleine Wegner

Paradise Hills

Uma erwacht in einem eigenartigen Zimmer. Die Wände aus verwittertem Beton sind mit bunten Naturmotiven bemalt, aus dem Lautsprecher begrüßt sie eine warme weibliche Stimme auf „Paradise Hills“. Dieser Ort, auf einer abgelegenen Insel irgendwo im Ozean, soll ein Therapie-Zentrum zur emotionalen Heilung sein. Eine Einrichtung, in die reiche Familien ihre aus der Bahn geratenen Töchter schicken, um nach zwei

Monaten perfekte junge Frauen zurück im Kreis der Familie empfangen zu können.

Uma (Emma Roberts) will den von ihrer Familie favorisierten Mann nicht heiraten, Chloe (Danielle Macdonald) hat einige Pfunde zu viel auf den Hüften, Yu (Awkwafina) soll ihre Panik-Attacken unter Kontrolle bringen und die Sängerin Amarna (Eiza González) soll sich den konventionellen Vorstellungen ihres Plattenlabels beugen.

Damit scheint der Fantasy-Thriller „Paradise Hills“ schlichtweg als feministisches Science-Fiction-Märchen angelegt zu sein. Natürlich spielt die Normierung von Weiblichkeit und Charakter eine zentrale Rolle, doch es ist mehr. In ihrem ersten Langfilm gelingt es der spanischen Regisseurin Alice Waddington, eine schaurig-schöne Welt zu entwerfen und eine ungeheuer spannende, aber auch überdrehte Geschichte mit mehrfachen Wendungen in opulenten Bildern zu erzählen.

In „Paradise Hills“ werden die jungen Frauen – angeblich nur zu ihrem Besten – gefangen gehalten. Sie müssen sich ganz in Weiß kleiden, werden von vornehm wirkenden Dienern umsorgt und schlafen in futuristisch-puppenhaften Betten. Eine unheimliche Stimmung liegt auf dieser scheinbar heilen und blumenübersäten Welt.

Das Gebäude könnte M. C. Escher entworfen haben. Die Kostüme und die Kulisse hingegen wirken so, als wäre Dornröschen gerade in einem Swingerclub erwacht – oder als hätte sich Alice in einem Wunderland für pikante Liebesspiele verirrt. Das alles ist so üppig, fantasievoll und lustvoll verschwenderisch ausgestattet, dass es ein regelrechter Augenschmaus ist. Daran hat auch die teils betörende Kamera (Josu Inchaústegui) ihren Anteil. Neben der gelungenen Erzählstruktur und der anhaltenden Spannung, lebt der Film auch vom starken Spiel seiner Darstellerinnen.

Ein Augenschmaus. Spannend bis zum Schluss mit immer neuem Dreh und

dabei teilweise herrlich überdreht.

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Erstellt:
27.08.2019, 15:15 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 27.08.2019, 15:15 Uhr

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