Mrs. Taylor’s Singing Club

Mrs. Taylor’s Singing Club

Britische Feelgood-Komödie über Frauen von Offizieren, die einen Chor gründen, um die Wartezeit zu überbrücken.

13.10.2020

Von Madeleine Wegner

Es ist mal wieder soweit: Die Männer müssen in den Krieg. Die Frauen bleiben zuhause, das heißt: in ihrer abgeschotteten Welt der Militärbasis. Was ist da schwerer zu ertragen – die Langeweile oder die Angst um den Ehemann in Afghanistan? Auf der Suche nach einer demnach doppelt wirksamen Ablenkung gründen die Soldatenfrauen einen Chor. Um dessen Führung konkurrieren bald die steife, kontrollsüchtige Kate und die entspannte, witzige Lisa.

„Mrs. Taylor‘s Singing Club“ basiert auf wahren Begebenheit und wurde am Originalschauplatz gedreht, der Militärbasis „RMB Catterick“ in North Yorkshire, wo sich der erste Chor von Soldatenfrauen gründete. Der Film von Peter Cattaneo („Ganz oder gar nicht“) nimmt ganz die Perspektive der Frauen ein – das ist ihr Leben, wie sie es gewohnt sind und wie sie es nicht in Frage stellen. So etwas wie leise Rebellion kommt nur von einer der Töchter im Teenageralter. Dies mag die große Schwachstelle des Films sein. Selbst tragische Verluste, die durchaus thematisiert werden, wirken in dieser Wohlfühl-Komödie seltsam deplatziert.

Die Dramaturgie ist so simpel wie vertraut. Allen Hindernissen zum Trotz muss es die Gruppe schaffen, zusammenzuwachsen, um sich bei einem großen Auftritt nicht zu blamieren. Kristin Scott Thomas („Der englische Patient“) als Kate und Sharon Horgan („Game Night“) in der Rolle der Lisa, aber auch zahlreiche Nebenfiguren geben eine charmante Truppe ab, der man gern dabei zusieht, wie sie sich immer wieder auf wenig sentimentale Art zusammenrauft und zusammenfindet.

„Sister Act“ in der Militärversion. Harmlos, konservativ und nicht sehr originell, dafür mit viel Charme und Witz.

Mrs. Taylor’s Singing Club