Mile 22

Mile 22

Action-Thriller um einen Elite-Agenten, der radioaktives Material beschaffen soll und dazu mit einem Spion kooperieren muss.

10.09.2018

Von Dorothee Hermann

Mile 22
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Oh ja, der Charakterkopf, der im Hintergrund in der Geheimdienstzentrale die Fäden zieht, ist tatsächlich John Malkovich. Doch die Action gehört natürlich Mark Wahlberg (als Agent James Silva). Der liegt vorerst bloß in einem Waldstück auf der Lauer, während ein Geheimkommando ein gediegen aussehendes Haus stürmt. Das Tempo dreht gleich dermaßen hoch, dass man auf den ersten Blick nie ganz sicher sein kann, ob gerade einer von den Guten oder von den Bösen auf der Strecke geblieben ist. Wenigstens Bishop (Malkovich) behält dank zahlreicher High-Tech-Gadgets auch aus der Ferne stets den Überblick.

Bald verlagert sich das Geschehen in eine fiktive südostasiatische Millionenstadt, wo eine beunruhigende Menge bombentaugliches Cäsium verschwunden ist. Ein einheimischer Cop (Iko Uwais, der schon in „The Raid“ gezeigt hat, wie wuchtig und wie wendig muskelbepacktes Fleisch auf ebensolches treffen kann, als Li Noor) könnte etwas wissen, möchte dafür aber Asyl in den USA. Seine eigenen Leute wollen ihn auf keinen Fall außer Landes lassen. So werden die 22 Meilen von der US-Botschaft bis zum Flughafen zur potenziell tödlichen Falle für die Spezialeinheit um James Silva und ihren Schützling. Das Credo der Truppe flößt nicht gerade Vertrauen ein: „Sie sind dazu befugt, in anderen Ländern das Gesetz zu brechen.“

US-Regisseur Peter Berg, der in „Boston“ und „Deepwater Horizon“ reale Begebenheiten verarbeitete, bespielt diesmal fiktive Gefilde. Der Actionfilmspezialist versteht sich darauf, das Geschehen so nah an den Zuschauer heranzurücken, als steckte man mitten im Getümmel. Aber politisch lässt einen der Film etwas ratlos zurück: Er zeigt Agenten, die längst außerhalb jeglicher Kontrolle operieren. Die ferne Politik wird mal kurz als Puppenparade vorgeführt. Da scheint es nur verständlich, wenn selbstherrliche Naturen wie Silva das Gesetz selbst in die Hand nehmen.

Mark Wahlberg räumt auf: Action auf allen Kanälen, aber diesmal mit wenig zu beißen drumherum.

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Erstellt:
10.09.2018, 15:55 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 58sec
zuletzt aktualisiert: 10.09.2018, 15:55 Uhr

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