Mamma Mia 2 - Here we go again

Mamma Mia 2 - Here we go again

Fortsetzung der Star besetzten romantischen Musik-Komödie, die auch in die wilden 70er-Jahre eintaucht.

16.07.2018

Von Dorothee Hermann

Eines muss man den „Abba“-Songs lassen: Sie haben sich erstaunlich gut gehalten – sogar dann, wenn sie von Schauspielern geschmettert werden wie auch im Sequel der Komödie „Mamma Mia!“ (erstmals 2008). Anfangs als Überdosis an zuckrigem Pop wahrgenommen (damals in den siebziger Jahren der maximale Gegensatz zum Punk), peppen die Ohrwürmer der schwedischen Kult-Band die sommerliche Party auf der Leinwand auch beim zweiten Durchgang auf. Amouröse Missverständnisse und ein aufziehender Sturm können dieser Grundstimmung nicht wirklich etwas anhaben.

Der Überraschungseffekt des ersten Teils – wer hier in welcher Rolle auftaucht – produziert weiterhin zuverlässige Lacher. Amanda Seyfried als Hotelchefin Sophie kann man sogar überzeugender finden als die überbordende Jugendversion (Lily James) ihrer Mutter Donna (Meryl Streep).

Hingucker in den Nebenrollen sind besonders die drei Väter von Sophie: Stellan Skarsgård („Verblendung“) genießt es sichtlich, als Bill sämtliche verfinsterten Bösewichte einmal ganz weit hinter sich zu lassen. „Bond“-Darsteller Pierce Brosnan (Sam) ist plötzlich ein loyaler Familienmensch mit künstlerischer Ader. Der dritte ist der weltgewandte Banker Harry (Colin Firth aus „The King’s Speech“).

Die US-Produktion (Regisseur Ol Parker ist Brite) führt auch vor, wie sich ein Aussteigermärchen der späten 1970er Jahre in der nächsten Generation ausnimmt. Rückblenden gleichen die gealterten Figuren immer wieder mit ihrem jüngeren Selbst ab. Selbstverständlich abgesehen von Grandma Ruby (Cher), ewig jung mit weißblonder Perücke.

Wenn Sophie mit den Studienfreundinnen ihrer Mutter (Julie Walters als Rosie; Christine Baranski als Tanya) loslegt, triumphiert weibliche Lebenskunst über Generationen hinweg.

Viele Bonbonfarben, viel ägäisch türkisblaue Sommerstimmung, aber mit pfiffigen Pointen.