Joker

Joker

Die Origin-Story zeigt Batmans Gegenspieler als gefallenen Clown, der von einer Karriere als Comedian träumt, jedoch stets gedemütigt wird.

07.10.2019

Von Madeleine Wegner

Arthur Fleck singt mit Kindern im Krankenhaus, manchmal hampelt er vor einem Geschäft herum, um Werbung zu machen. Mit kleinen Jobs als Clown hält er sich über Wasser. Doch abends träumt er, während seine Lieblingsshow mit dem bissigen Murray Franklin (Robert de Niro) läuft, von seinem großen Auftritt als Stand up-Comedian, der ihm die Anerkennung der Menschen bringt. Doch die Menschen lachen Arthur nur aus, manche schlagen ihn zusammen. In angespannten Situationen kann Arthur seine hysterischen Lachanfälle nicht unter Kontrolle bringen. Das irritiert die meisten Menschen oder es macht ihnen Angst.

„Joker“ ist die Originstory zu Batmans späterem Erzrivalen. Doch das ist zweitrangig. In erster Linie ist es eine Charakterstudie, die der Frage nachspürt, warum ein Mensch böse wird.

Regisseur Todd Philipps („Hang over“) macht aus dem Joker einen tragisch Missverstandenen, der verloren und irrlichternd mit viel zu großen Schuhen durch die Welt stolpert, der eher beiläufig einen Aufstand anzettelt, ohne politisch zu sein. Schuld an seinem erbärmlichen Leben sind immer die anderen, die Umstände oder so etwas wie das Schicksal. Das macht diesen Film so schwierig, der in Venedig als Überraschungssieger mit dem „Goldenen Löwen“ geehrt wurde.

Joaquin Phoenix liefert zweifelsfrei eine grandiose Show als Joker. Und doch gibt es so viele Leerstellen. Was Film oder Figur nicht ausdrücken können, entlädt sich in enormen Gewaltausbrüchen.

Joaquin Phoenix glänzt in der Rolle des abgründigen Clowns. Ansonsten ist die Geschichte einfallslos und langatmig.

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