Jason Bourne

Jason Bourne

Im fünften Film der Serie übernimmt wieder Matt Damon die Rolle des von den eigenen Leuten gejagten Geheimagenten.

11.06.2016

Von Klaus-Peter Eichele

Seit Jason Bournes Abtauchen vor neun Jahren ist die Welt nicht besser geworden. Der Terror gehört mittlerweile beinahe zum Alltag; auf der anderen Seite sind die Geheimdienste in ihrem Streben nach lückenloser Überwachung ein gutes Stück vorangekommen. Im Film betreibt der Chef der CIA (Tommy Lee Jones) nun auch noch den Zugriff auf die Daten sämtlicher Smartphones dieser Welt. Das wiederum ruft einen weiblichen Edward Snowden (Julia Stiles) auf den Plan, die diese Schnüffelpraxis und andere Machenschaften publik machen will.

In diesem wie immer sehr realitätsnahen politischen Rahmen trägt sich das (inklusive des Intermezzos mit Jeremy Renner) fünfte Bourne-Abenteuer zu. Dabei hat der abtrünnige Superagent (Matt Damon), der einst von der amerikanischen Regierung gehirngewaschen und zur Killermaschine umfunktioniert wurde, mit Politik weiterhin nichts am Hut – sein Kampf ist rein privat motiviert. In den Folgen eins bis drei versuchte er gegen den erbitterten Widerstand der CIA, seine wahre Identität zu ergründen. Nach neun Jahren im Untergrund will er nunmehr herausfinden, welche Rolle sein Vater, der angeblich bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen ist, in dem Geheimprogramm gespielt hat.

Weil die CIA auch dies um jeden Preis zu verhindern trachtet, kommt es zu einer weiteren wechselseitigen Hetzjagd um den halben Globus, die auch ein bisschen zum Kampf analog gegen digital gedeiht. Regisseur Paul Greengrass nutzt dies, um erneut seinen einst innovativen Actionfilm-Stil mit stakkatohaften Schnitten und entfesselter Handkamera zu kultivieren. In der Eingangssequenz am Schauplatz Athen, wo sich Bourne und ein vom Geheimdienst gedungener Killer (Vincent Cassel) mitten in einer eskalierenden Demo gegen die Sparpolitik beharken, entfacht dieses Bildergewitter noch einmal eine ungeheuer intensive Wirkung.

Im weiteren Verlauf des Films nutzt sich die Methode allerdings ab, zumal die Geschichte keine großen Überraschungen mehr bietet und Damon dem Charakter seiner Figur nichts Neues abgewinnen kann. Für etwas frischen Wind sorgt eine CIA-Nachwuchskraft (Alicia Vikander), die zwischen Sympathie für Bourne und eliminatorischem Sachzwang hin- und hergerissen ist. Ein hinreichender Grund, warum die abgeschlossene Serie in die Verlängerung geschickt wurde, ist das aber nicht.

Spannend ist’s noch immer, aber für alte Bourne-Hasen ein eher entbehrlicher Nachschlag.