Green Book - Eine besondere Freundschaft

Green Book - Eine besondere Freundschaft

Ein schwarzer Pianist engagiert 1962 einen ungehobelten Italo-Amerikaner als Fahrer für seine Tournee durch ein von Rassismus geprägtes Land.

29.01.2019

Von Madeleine Wegner

Green Book - Eine besondere Freundschaft
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Dr. Don Shirley sitzt auf seinem Thron. In seiner prachtvoll eingerichteten Wohnung über der Carnegie Hall empfängt er Tony Lip, einen Amerikaner mit italienischen Wurzeln. Tony ist eher ein Mann fürs Grobe, der den Lebensunterhalt für seine Familie als Türsteher und mit Gelegenheitsjobs verdient. Tony könnte also genau der Mann sein, den Shirley braucht. Für seine Tournee sucht der begnadete Pianist zwar nur einen Fahrer. Da die Route jedoch in die Südstaaten führt, Shirley schwarz ist und wir das Jahr 1962 schreiben, sind Probleme vorprogrammiert. Allerdings hat auch Tony rassistische Vorbehalte. Doch: Er braucht das Geld.

Also brechen die beiden Männer, die kaum unterschiedlicher sein könnten, gemeinsam auf zu der zweimonatigen Konzertreise Richtung Süden. Was nun folgt, ist ein nettes Roadmovie, jedoch wenig überraschend und so mit einer Länge von gut zwei Stunden zwischendrin auch etwas zäh. Die Geschichte ist weitgehend vorhersehbar: Je weiter sie in den Süden kommen, umso größer werden Hass, Ignoranz und Rassismus, die ihnen entgegenschlagen. Und umso mehr lernen die beiden Männer auch voneinander. Dr. Shirley (Mahershala Ali, der für seine Rolle in „Moonlight“ einen Oscar gewann) legt größten Wert auf ein gepflegtes Äußeres, eine gewählte Ausdrucksweise und eine würdevolle Haltung, während Tony (Viggo Mortensen) das Leben nimmt wie es kommt. „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ versucht genau daraus Witz zu ziehen.

Regisseur Peter Farrelly hat sich bislang vor allem mit Komödien („Dumm und Dümmer“, „Verrückt nach Mary“) einen Namen gemacht. Nun, mit seinem von einer wahren Geschichte inspirierten Roadmovie schlägt er einen anderen Ton an, der in den Staaten zu gefallen scheint: „Green Book“ ist für mehrere Oscars nominiert.

Sowohl Figuren als auch Handlung sind holzschnittartig inszeniert. Ergebnis: Zwei Stunden ohne Überraschungen.


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Erstellt:
29.01.2019, 21:21 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 29.01.2019, 21:21 Uhr

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