#Female Pleasure

#Female Pleasure

Dokumentarfilm über fünf Frauen, die je einer der Weltreligionen angehören und gegen die Dämonisierung der weiblichen Sexualität kämpfen.

07.11.2018

Von Dorothee Hermann

#Female Pleasure
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Wer glaubt, zum Thema Gleichberechtigung sei schon alles gesagt, hat noch nicht die japanische Aktionskünstlerin Rokudenashiko auf ihrem Vagina-Boot in See stechen sehen. Was im Kino Zuschauerinnen und Zuschauer zum Kichern bringt, trug der Performancekünstlerin eine Verhaftung durch die japanische Polizei und einen Prozess ein.

Für ihren Film über weibliche Lust hat die schweizerische Dokumentarfilmerin Barbara Miller Bilder aus der ganzen Welt zusammengetragen. Zu sehen sind nicht allein die kämpferischen Protagonistinnen aus fünf Kulturen, die sich gegen die Unterdrückung von weiblicher Sexualität und gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Miller fügt auch Bildmaterial ein, wie weibliche Körper für sexistische Werbung inszeniert werden, oder in welchen Posen Frauenfiguren auf berühmten Gemälden zu sehen sind.

Mit der Kamera reist frau nach Brooklyn oder Delhi oder in ein Dorf in Kenia, wo die Aktivistin Leyla Hussein Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung macht. Die ehemalige Nonne Doris Wagner wurde in einem römischen Ordenskloster mehrfach von einem Pater vergewaltigt. Doch der Film geht häufig über die „Me Too“-Bewegung hinaus und dreht die Perspektive um: Wenn die Inderin Vithika Yadav in der Initiative „Love Matters“ Vorschläge zur Sexualaufklärung macht, kichern männliche wie weibliche Team-Mitarbeiter.

Die mittlerweile in Berlin lebende Schriftstellerin Deborah Feldman („Unorthodox“) wiederholt vor der Kamera nicht einfach nur, wie sie aus dem engen Milieu orthodoxer Juden in Brooklyn ausbrach. Sie verwendet traditionelle Versatzstücke ihrer Herkunftskultur bei experimentellen Performances. So beschränkt sich der Film nie auf die Enge der Verhältnisse oder den Protest gegen sexualisierte Gewalt, sondern befeuert die Energie, solche Bedingungen aufzubrechen und eigene Wege zu gehen.

Fünf starke Frauen führen vor, wie viel politischen Sprengstoff die weibliche Lust noch immer bereithält.


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Erstellt:
07.11.2018, 11:38 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 07.11.2018, 11:38 Uhr

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