Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution

Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution

Keira Knightley spielt eine junge Frau im London der 70er Jahre, die gemeinsam mit anderen beim „Miss World“-Wettbewerb gegen ein veraltetes Frauenbild rebellieren will.

29.09.2020

Von Madeleine Wegner

Drei Zahlen reichen, um eine Traumfrau zu erkennen. 90, 60, 90. Mädchen, deren Körpermaße von diesen Werten allzu stark abweichen, brauchen sich keine Hoffnung auf den Titel der schönsten Frau der Welt machen. Und um nichts anderes soll es für Frauen in dieser von Männern beherrschten Welt im Jahr 1970 gehen: um ihren Körper, ihr Aussehen und ihre äußere Makellosigkeit.

Regisseurin Philippa Lowthorpe taucht mit ihrem Film „Die Misswahl – Der Beginn einer Revolution“ ein in diese Zeit. Sie orientiert sich an den Begebenheiten und Akteuren rund um die Wahl zur „Miss World“ in jenem außergewöhnlichen Jahr, in dem Protest, Politik, Rassismus und

Sexismus lautstark aufeinanderprallten.

Im Mittelpunkt des Films steht Hollywood-Star Keira Knightley. Als junge Mutter und Geschichtsstudentin Sally Alexander hat sie es satt, wegen ihres Geschlechts nicht ernst genommen zu werden. Sie will etwas bewegen – nicht zuletzt für ihre kleine Tochter – und schließt sich dem „Women`s Liberation Movement“ an. Auch wenn die Motivation mancher Frauen nicht so deutlich wird, beleuchtet Lowthorpe doch erstaunlich viele – auch politische – Aspekte und Positionen dieser Zeit.

Für das große Wettbewerbsfinale, das vor Millionenpublikum im Fernsehen ausgestrahlt wird, planen die jungen wütenden Frauen einen großen Coup, um sich Gehör zu verschaffen.

Während ihre selbstgebauten Mehlbomben auf die Bühne fliegen, geht ein Aspekt fast völlig unter: Zum ersten Mal könnte eine Frau mit dunklerer Haut den „Miss World“-Wettbewerb gewinnen und ein ganz eigenes Zeichen gegen Unterdrückung setzen.

Lässt das Jahr 1970 ebenso staubig wie quirlig bunt aufleben, glamourös gestylt und mitten im engagierten Protest.

Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution