Das Wunder von Marseille

Das Wunder von Marseille

Fahim ist aus Bangladesch geflohen. In Paris muss er die Schachmeisterschaft gewinnen, um seinen Vater zu retten.

13.11.2019

Von Madeleine Wegner

Der achtjährige Fahim spielt so gut Schach, dass er sich auf dem Schulweg bei einem schnellen Turnier am Straßenrand noch etwas Taschengeld verdient. Doch in den Straßen der Stadt toben zur gleichen Zeit politische Unruhen. Fahims Vater gerät bei den Straßenkämpfen zwischen die Fronten und bringt dadurch sich und seine Familie in Gefahr. Deshalb beschließt er – wir schreiben das Jahr 2008 –, mit seinem Sohn aus Bangladesh nach Frankreich zu fliehen. Seine Frau und die beiden kleineren Kinder sollen nachkommen, sobald er Arbeit und eine Wohung gefunden hat.

Natürlich ist alles viel schwieriger, als es sich Fahims Vater vorgestellt hat. Er und sein Sohn landen in einem Flüchtlingsheim, nach Monaten wird ihr Asylantrag abgelehnt und der Vater rutscht in die Illegalität ab. Alles scheint nun von Fahim (Assad Ahmed) und seinem Schachtalent abzuhängen.

Die Tragikomödie von Regisseur und Drehbuchautor Pierre-François Martin-Laval wirkt derart steif und uninspiriert, als hätte sich diese wahre Geschichte ein wenig talentierter Drehbuchautor ausgedacht. Sogar Großmeister Gérard Depardieu will nicht so recht glänzen in seiner Rolle als Fahims zynischer und kauziger Schachtrainer.

Wirklich erstaunlich ist, dass dieses glatt gehobelt wirkende, steife Drama tatsächlich eine wahre Geschichte erzählt.

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