Cleo

Cleo

Erzählt eine Liebesgeschichte in Berlin, die die Gegenwart der Metropole mit ihrer mystischen Vergangenheit vermischt.

23.07.2019

Von Verleihinfo

Cleo kommt nur mit festen Ritualen und Regeln durch den Tag: aufstehen, duschen, Müsli, Job. Keine Keller betreten und vor allem: niemanden an sich heranlassen. Über die Schicksalsschläge in ihrer Kindheit kommt Cleo einfach nicht hinweg. Bei ihrer Geburt starb die Mutter, neun Jahre später auf tragische Weise der Vater. Die junge Frau (Wahlberlinerin Marleen Lohse, zugleich Ko-Autorin) lebt in Berlin und fühlt sich ihrer Heimatstadt auf sonderbare Art verbunden. Als sie Paul (Jeremy Mockridge) kennenlernt, erinnert sie sich an den großen Traum ihrer Kindheit: den Schatz der legendären Brüder Sass finden. Darin befindet sich eine Uhr, mit deren Hilfe sich die Zeit zurückdrehen lässt.

„Cleo“ ist der erste Langfilm von Erik Schmitt. Er hatte sich unter anderem bereits mit einer Berlin-Kurzfilmtrilogie in der Kurzfilmszene einen Namen gemacht. Diese Passion schimmert vor allem in der Bildsprache von Schmitts Langfilm-Debüts durch. Animierte Sequenzen durchbrechen die eigentliche Geschichte, reichern sie um fantasievolle Momente an. Sie zeigen Cleos Welt, die Welt einer verschlossenen, in sich selbst eingemauerten Träumerin. Eine Träumerin, die lieber Rat bei historischen Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich oder Albert Einstein sucht, statt im Hier und Jetzt bei ihren Mitmenschen. Dank technischer Tricks erwachen diese Berliner Größen flackernd wieder zum Leben, als seien sie einem Schwarz-Weiß-Film entsprungen.

„Cleo“ gibt sich als „Großstadtmärchen“ und als deutsches Pendant zur „Fabelhaften Welt der Amelie“. Das löst der Film nicht ein. Doch er hat Charme und zeugt von schönen Ideen. Nur verpufft der Zauber immer wieder – wenn es allzu plakativ wird oder durch die schlichten Charaktere. Und durch die Geschichte von der Schatzsuche, die neben der vorhersehbaren Romanze im Mittelpunkt steht und „Cleo“ letztlich wie ein Ferien-Abenteuerfilm wirken lässt.

Hat schöne Ideen und den Charme eines Kinder-Abenteuerfilms, nur sind die

Protagonisten dafür 20 Jahre zu alt.

Cleo