Bohemian Rhapsody

Bohemian Rhapsody

Biopic über Freddy Mercury, der mit seinen Bandkollegen eine steile Karriere hinlegt und zugleich mit seiner Homosexualität hadert.

01.11.2018

Von Thomas Volkmann

Inhalt: Großartig, wie schon im den Kinoabend eröffnenden Logo der Filmproduktionsgesellschaft unverkennbar statt der bekannten Hymne der Sound der britischen Band Queen in den Kinosaal schmettert. Ja, das rockt – und so tut es in der Folge auch dieses Biopic von Bryan Singer („X-Men“) über Freddie Mercury und seine drei Kollegen.

Die Gründungsepisode entspricht in „Bohemian Rhapsody“ zwar nicht exakt den realen Ereignissen, aber sei’s drum: was das packende Werk über die stilistisch wandlungsfähige und doch auch bei sich gebliebene Rockband gut vermittelt, ist die innere Zerrissenheit des Sängers und seiner Homosexualität, seiner späteren Krankheit und solistischen Ambitionen.

Von der ersten bis zur letzten Filmminute nimmt die Geschichte vom großen Freddie M. und Queen mit auf eine farbenfroh ausgestattete, emotional berührende und unterhaltsame Zeitreise. Dabei dürfen die großen Hits nicht fehlen, wobei es der Film mit der Zeitlichkeit der Songauswahl nicht immer ganz genau nimmt: das 1978 veröffentlichte „Fat Bottomed Girls“ erklingt hier schon im Rahmen der ersten US-Tour im Jahr 1974. Gut platziert sind die Musikstücke dennoch, früh schon klingen die ersten Fragmente des „Bohemian Rhapsody“-Themas an, ein Beispiel auch dafür, wie manche Perle der Popgeschichte sich oft auch erst entwickeln musste, bis die Zeit reif dafür war.

Man muss schmunzeln über den Disput, die Produktion eines solchen, Oper und Rockmusik verbindenden Songs sei abgesehen von ihrer stilistischen Unvereinbarkeit auch deshalb ein Unding, weil ein Stück von mehr als sechs Minuten nicht im Radio ausgestrahlt werden könne. An die SWR 1-Hitparade hatte damals noch keiner gedacht.

„Bohemian Rhapsody“ – der Film – funktioniert nicht allein nur wegen der famos wiedergegebenen Greatest Hits, sondern auch wegen seines Hauptdarstellers Rami Malek. Der spielt den exzentrischen, selbstbewusst auftretenden Mercury als Rampensau, gleichwohl sind seine Exzesse im Vergleich zum echten Freddie deutlich abgefedert, um der Idee eines Wohlfühlfilms nicht zu sehr in die Parade zu fahren. Gänsehaut dann beim finalen Reenactment des Auftritts beim Live-Aid 1985 in Wembley: fast 20 Minuten ziehen Singer und Malek hier nochmals alle Register. So wie in diesen Bildern möchte man Queen und den bereits von AIDS gezeichneten Freddie Mercury gerne in Erinnerung behalten.

Schillernde Hommage an die britische Rockband Queen – und insbesondere ihren unvergesslichen Sänger.


Bohemian Rhapsody