BlacKkKlansman

BlacKkKlansman

Biopic des schwarzen Polizisten Ron Stallworth, der in den 1970er-Jahren undercover gegen den Ku-Klux-Klan ermittelt.

22.08.2018

Von Dorothee Hermann

Manche Leute haben es in sich, die Welt zu rocken. Der Afroamerikaner Ron Stallworth (John David Washington) kommt Anfang der 1970er Jahre als erster schwarzer Beamter zum Colorado Springs Police Department, nachdem er souverän eine Art Gewissensprüfung hinter sich gebracht hat. Stoisch hält er rassistischer Anmache durch Kollegen stand. Seine perfekt gestylte Frisur wird mit der Bemerkung quittiert, er komme sich wohl wie ein „hipper Soul Brother“ vor. Schon dieser temporeiche Schlagabtausch zum Auftakt ist eine Wucht.

In der örtlichen Zeitung inseriert der Ku-Klux-Klan. Ron nimmt Kontakt auf und schafft es, den rassistischen Geheimbund davon zu überzeugen, einen Gleichgesinnten vor sich zu haben. Sein Ziel: undercover die Strukturen des Klans offenzulegen. Als er zum nächsten Treffen eingeladen wird, braucht er dringend ein Double: Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver aus „Paterson“) übernimmt. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis er auffliegt.

Regisseur Spike Lee greift eine reale Begebenheit auf und lässt mit Gusto die Milieus aufeinanderprallen, am aberwitzigsten per split screen. Da hängen Ron und der ultrarechte Demagoge David Duke, damals hochrangiges Klan-Mitglied, jeweils an einem Ende der Telefonleitung. Akustisch klingen sie wie Gesinnungsfreunde; was tatsächlich abgeht, verstehen nur Ron und die Zuschauer. Doch ein Anschlagsplan des Klans scheint den polizeilichen Ermittlungen immer einen Schritt voraus.

Der Film lässt sich als Kommentar zum Trump-Amerika verstehen, in dem die Ultrarechten wieder Aufwind haben (mit präsidialer Rückendeckung). Doch Ron Stallworth gibt es wirklich. Und er ist einfach sympathischer als die in paranoide Feindbilder verbissenen Rechten.

Lässt mit viel Schadenfreude die gruseligen Kapuzenmänner und sonstige Ultrarechte alt aussehen.