Beautiful Boy

Beautiful Boy

Nic ist intelligent, drogenabhängig und missbraucht das Vertrauen seiner Eltern. Diese versuchen, ihren Jungen zurückzugewinnen.

22.01.2019

Von Madeleine Wegner

Beautiful Boy
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„Schließe deine Augen, hab keine Angst, das Monster ist fort und Daddy ist hier.“ So singt Vater David seinen kleinen Sohn beruhigend in den Schlaf. Es ist eine liebevolle Szene, die nicht erahnen lässt, welche Monster das Leben der beiden in nicht allzu ferner Zukunft begleiten werden. Monster, vor denen David (Steve Carell) seinen Sohn nicht mehr beschützen kann. Denn der junge Erwachsene Nic ist abhängig von der Aufputsch-Droge Crystal Meth.

„Beautiful Boy“ – nach dem Schlaflied von John Lennon benannt – begleitet einen jungen Mann und seine Familie durch quälende Jahre der Drogenabhängigkeit. Mit seiner ersten US-amerikanischen Produktion verfilmt der Belgier Felix Van Groeningen („The Broken Circle“) die jeweiligen Bücher von Nic und David Sheff. Darin berichten sie aus ihrer jeweils eigenen Perspektive von den Sucht geprägten Jahren.

Das so entstandene Drama greift jedoch weniger die individuellen Perspektiven der beiden Protagonisten auf. Vielmehr entfaltet sich eine Chronik der Hilflosigkeit und der Machtlosigkeit. Die vielen Rückblenden in Nics Kindheit wirken wie schwermütige, sehnsüchtige Erinnerungen an eine noch unbeschwerte Zeit und zugleich wie eine Suche nach möglichen Ursachen und Antworten – die jedoch auch der Film nicht liefert. Dennoch überzeugt Thimothée Chalamet („Call Me By Your Name“) in der Rolle des drogenabhängigen Jugendlichen, der so viele verschiedene Gesichter hat: niedergeschlagen, manipulativ, aufgedreht, auf einem Drogentripp. Obwohl es auch die anderen Darsteller schaffen, die Verzweiflung im Umgang mit der Sucht eines geliebten Menschen spürbar zu machen, taucht das Drama letztlich nicht tief genug ein.

Gibt kaum Antworten, doch Einblicke in die Verzweiflung und Machtlosigkeit der Angehörigen von Abhängigen.


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Erstellt:
22.01.2019, 15:20 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 22.01.2019, 15:20 Uhr

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