Aardvark

Aardvark

Josh weiß nicht mehr, was real ist und was er sich einbildet - vor allem, wenn es um seinen berühmten Bruder Craig geht.

21.08.2019

Von Madeleine Wegner

Josh kommt nicht so gut klar im Leben. Deshalb sucht er die Therapeutin Emily (Jenny Slate) auf. Josh weiß, dass sein Bruder Craig wieder in der Stadt ist, den er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Craig („Mad Man“-Star Jon Hamm) ist ein erfolgreicher Schauspieler, der in einer bekannten Fernsehserie mitspielt.

„Er spielt verschiedene Rollen so perfekt, dass man ihn nicht wiedererkennt“, erzählt Josh (Zachary Quinto, „Star Trek“) seiner Therapeutin. Tatsächlich glaubt der junge Mann, Craig immer wieder zu treffen, wenn sein Bruder in die Rolle einer alten Obdachlosen oder eines abenteuerlustigen Polizisten zu schlüpft, um zu ihm zu sprechen. Realität und Halluzination scheinen fließend ineinander überzugehen. Selbst Emily kann nicht unterscheiden, was Wirklichkeit ist und was sich Josh einbildet. Noch komplizierter wird es, als die junge Therapeutin ein Verhältnis mit dem mysteriösen Craig anfängt.

Der Titel des Films „Aardvark“ ist die englische Bezeichnung für „Erdferkel“ und verweist auf eine prägende Kindheitserinnerung der beiden Brüder: Der Besuch im Zoo wird in kurzen Sequenzen immer wieder im Laufe der Geschichte eingeblendet, trägt jedoch wenig zur Handlung oder zum Verständnis bei. Das Langfilm-Debüt des US-amerikanischen Regisseurs Brian Shoaf krankt an mehreren Punkten. Es schwebt zwar die ganze Zeit eine seltsam unbequeme Stimmung in der Luft – als müsste jeden Moment etwas Furchtbares passieren und sich die aufgestaute Wut entladen –, doch wirklich interessant wird die Geschichte dadurch nicht.

Shoaf versucht, eine Spannung aus einer psychischen Erkrankung zu ziehen, was jedoch weitgehend scheitert. Außerdem sind die Figuren so flach angelegt und die Handlung ist so konfus, dass es ihm ebensowenig gelingt, die Erkrankung gelungen und einfühlsam darzustellen – „Aardvark“ bleibt somit weitgehend lediglich an der Oberfläche.

Lässt Realität und Halluzination verschwimmen und verliert sich dabei in nichtssagender, langatmiger Konfusion.

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