Tübingen

Achter Cup4Water von Viva con Agua Tübingen: „We call it a Klassiker“

Beim Cup of Water ging das Trinkwasser aus. Nein, keine Ironie des Schicksals, eher eine Fehleinschätzung der Turnierleitung.

07.06.2022

Von Rainer Imm

Die BG Kickers, zwar „nur“ Platz 6, aber eine Bereicherung in jeglicher Hinsicht.Bild: Rainer Imm

Die BG Kickers, zwar „nur“ Platz 6, aber eine Bereicherung in jeglicher Hinsicht.Bild: Rainer Imm

Maximilian Hansche und seine Mitorganisatoren von Viva con Agua haben nicht mit der Hitze und dem großen Durst der Hobbykicker gerechnet, als sie zur achten Auflage des Freizeitturniers Cup of Water auf den Bolzplatz hinter dem Tübinger Freibad am vergangenen Samstag eingeladen hatten. Teilnahmegebühren verlangten sie keine, dafür baten sie um Spenden.

Der gemeinnützige, im Jahr 2006 gegründete Verein ist mittlerweile zu einem internationalen Netzwerk herangewachsen. Er setzt sich weltweit für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ein. Er wird unterstützt vom FC St. Pauli und dessen Fans. Die Spende der Hobbykicker, rund 300 Euro, wird für eines seiner Projekte verwendet: Brunnenbau, Regenauffangbecken, öffentliche Toilettenhäuser und Hygiene-Workshops, unter anderem in Uganda, Äthiopien, Mosambik, Indien und Nepal.

Attraktiver Freizeitfußball, beste Atmosphäre

Ein Tag wie gemalt für Fußballbegeisterte. Vorfreude pur: tagsüber das Viva-con-Agua-Turnier und abends – der Kaiser würde es so ausdrücken: „We call it a Klassiker“ – das Länderspiel Italien gegen Deutschland. Um es vorwegzunehmen, auf Letzteres hätte man gut und gerne verzichten können: auf die mäßig motivierten Fußballdiven, die beleidigten Leberwürste, die patzigen Milchgesichter, die lächerlichen Simulanten und vor allem auf den Co-Kommentator Loddar, die peinlich-fränkelnde Fettnäpfchen-Suchmaschine. Nicht aber auf den Cup of Water, er erfüllte alle Erwartungen: attraktiver Freizeitfußball, beste Atmosphäre, Fairness und ein gutes Gewissen obendrauf. Am Ende lieferten sich SK Lation und die Theologenmannschaft TüThe ein ausgeglichenes und packendes Finale, aus dem SK Lation als Sieger hervorging.

Aber irgendwie – auch wenn es noch so kitschig klingt – waren alle Sieger: Muttis Beste, Pumas Tübingen, die Mühlbachkickers, die Historikerfußballer, Mein Lieblingsteam und vor allem die BG Kickers. Bei sechs Männern und vier Frauen straften die Hobbyfußballer der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik das Vorurteil Lügen, dass Freizeitfußball eine Männersache sei. „Gut, dass wir dabei waren“, sagte Anna, die bei der Sportvereinigung Mössingen kickt, und spielte auch auf die Verletzung eines Fußballers gleich am Anfang des Turniers an. Er hätte nicht besser von den BG Kickers – bestehend aus Physiotherapeuten, Pflegern, Labormitarbeitern und einer Ärztin – erstversorgt werden können.

Als vorbildlicher Gastgeber ließ das Viva-con-Agua-Team den anderen den Vortritt und wurde Letzter. Zur perfekten Organisation fehlte nur noch ausreichend Wasser. Maximilian Hansche versprach bei der Siegerehrung Besserung, auch in Sachen Verpflegung: „Beim nächsten Turnier geht auch das Bananenbrot nicht aus.“

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Erstellt:
07.06.2022, 15:53 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 07.06.2022, 15:53 Uhr

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