Stuttgart · Fußball

WFV will Fußball-Saison abbrechen – keine Absteiger

Das Präsidium des württembergischen Fußballverbandes will die Meisterschaftsrunde zum 30. Juni beenden. Die direkten Aufsteiger sollen anhand einer Quotienten-Regel ermittelt werden und keine Mannschaft absteigen.

12.05.2020

Von ST

Symbolbild: Ulmer

Symbolbild: Ulmer

Das heißt: Der Ball wird höchstwahrscheinlich in dieser Saison nicht mehr rollen. Man sehe aktuell „keine Möglichkeiten mehr, die Meisterschaftsrunden regulär zu beenden“. Diese Entscheidung geht es aus einem Schreiben an die Vereine hervor, das dem TAGBLATT vorliegt. Um 14 Uhr soll diese Entscheidung in einer Video-Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Die Vereine haben nun Zeit für Stellungnahmen bis Dienstag, 19. Mai. „Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass auf diesem Wege keine Beschlussfassung erfolgt“, schreibt WFV-Hauptgeschäftsführer Frank Thumm. „Vielmehr sind wir an Ihren Argumenten interessiert, die unsere Gremien bei ihren Entscheidungen berücksichtigen werden. Das letzte Wort haben dann die Delegierten, die im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstags, ggf. ohne Versammlung, im Juni beschließen sollen.“

Der WFV bestätigte die Pläne am Dienstagmittag bereits in einer Pressemitteilung. „Nachdem die Meisterschaftsrunden nicht zu Ende gespielt werden können, sollen die direkten Aufsteiger dadurch festgestellt werden, dass der Quotient aus erzielten Gewinnpunkten und ausgetragenen Spielen ermittelt wird“, heißt es darin. „Auf diese Weise ist gewährleistet, dass ein Aufsteiger anhand sportlicher Kriterien ermittelt werden kann, und zwar so rechtzeitig, dass diesem in jedem Fall die Teilnahme am Spielbetrieb der übergeordneten Liga im Spieljahr 2020/21 möglich ist. Alternativ wäre auch denkbar, den Aufsteiger anhand der Vorrundentabelle zu ermitteln. Dafür spricht, dass dann grundsätzlich einmal jeder gegen jeden gespielt hätte. Die Quotienten-Regelung hat hingegen den Vorteil, dass jedes ausgetragene Spiel angemessen berücksichtigt wird und dies der Absolvierung sämtlicher Meisterschaftsspiele näher kommt. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass ganz vereinzelt noch nicht einmal alle Spiele der Vorrunde ausgetragen sind.“

Weiter schreibt der WFV: „Es ist zudem sachgerecht, so nur direkte Aufsteiger zu ermitteln, nicht aber Platzierungen, die zur Teilnahme an Relegations- oder Aufstiegsspielen berechtigten. Während die WFV-Spielordnung vorsieht, dass alle Meister von der Landesliga bis zu den Kreisligen C aufsteigen, bedeutet eine Platzierung, die zur Teilnahme an Relegations- oder Aufstiegsspielen berechtigt, nur eine Aufstiegschance. Ob aus dieser Aufstiegschance ein Aufstiegsrecht erwächst, kann aber aus rechtlichen Gründen sportlich nicht ermittelt werden. Zudem ist auch nicht ersichtlich, wie anhand anderer sportlicher Kriterien einem von mehreren Vereinen daraus resultierend ein Aufstiegsrecht zugesprochen werden könnte.“

„Absteiger sollen nicht ermittelt werden, dies vor dem Hintergrund, dass ein Abstieg nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich in der Regel schwerer wiegt als ein Nichtaufstieg und daher nicht auf Grundlage einer Quotienten-Regelung erfolgen soll. Dies hat zur Folge, dass im darauffolgenden Spieljahr aufgrund der Aufstockung ein verschärfter Abstieg erfolgen muss, was aber vertretbar erscheint“, heißt es zudem. Gelten soll dies in allen Spielklassen der Herren und der Frauen von den Verbandsligen bis zu den Kreisligen.

Die drei baden-württembergischen Landesverbände hatten sich Zeit gelassen mit einer Entscheidung, sie strebten ein gemeinschaftliches Vorgehen im Umgang mit der Saison 2019/20 an. Der Spielbetrieb ruhte seit 12. März, im Bezirk Alb wurde in den meisten Ligen bereits mit der Rückrunde begonnen. Offen bleibt, wie die Saison 2020/21 ausgetragen werden kann.

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Erstellt:
12.05.2020, 11:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 32sec
zuletzt aktualisiert: 12.05.2020, 11:30 Uhr

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