Fußball-WFV-Pokal

SSV Reutlingen weiter: Überraschung dank Armin Zukic

Oberligist SSV Reutlingen wirft den eine Klasse höher angesiedelten Regionalligisten TSG Balingen durch ein 2:1 nach Verlängerung raus.

01.08.2021

Von Wolfgang Gattiker

Der SSV Reutlingen (vorne in Rot Denis Lübke, hinten Kapitän Pierre Eiberger) setzte sich am Sonntag Nachmittag in der dritten Runde des Württembergischen Pokalwettbewerbs in der Verlängerung gegen die TSG Balingen (im Bild Simon Klostermann) durch.Bild: Ulmer

Der SSV Reutlingen (vorne in Rot Denis Lübke, hinten Kapitän Pierre Eiberger) setzte sich am Sonntag Nachmittag in der dritten Runde des Württembergischen Pokalwettbewerbs in der Verlängerung gegen die TSG Balingen (im Bild Simon Klostermann) durch.Bild: Ulmer

Die Balinger reisten direkt aus dem Trainingslager in Bad Kissingen an und waren noch entsprechend geschlaucht bei der Partie am Sonntag Nachmittag vor etwa 750 Zuschauern im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion. In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Teams. Balingens Co-Spielertrainer Lukas Foelsch traf den Pfosten, Reutlingens Pierre Eiberger scheiterte frei an TSG-Keeper Marcel Binanzer. Erst in der 73. Minute der erste Treffer des Tages: Der gerade eingewechselte Armin Zukic fasste sich ein Herz und jagte den Ball ins kurze Eck.

Als schon alles klar schien, verlor der SSV jedoch die Zuordnung und das nützte der Rottenburger Alexej Storm in der 5. Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich für die Balinger. Doch die Mannschaft von Trainer Maik Schütt zeigte Moral: In der 112. Minute gab es Freistoß für den SSV: Und erneut Zukic jagte den Ball aus 32 Metern aufs Tor. Der Ball setzte auf und Binanzer ließ ihn durch die Beine ins Tor – bitter für jeden Torwart. Anschließend ließen die Kräfte nach, der nach einem Jahr aus Balingen zum SSV zurückgekehrte Tom Schiffel tauchte noch mal frei vor Binanzer auf, der reagierte jedoch glänzend.

Der SSV geriet nicht mehr in Gefahr und brachte das überraschende 2:1 über die Zeit. „Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können“, sagte Reutlingens Kaiptän Pierre Eiberger. „Aber auch ich komme auf dem Zahnfleisch daher. Mein Einsatz entschied sich kurzfristig. Wir haben alles reingeworfen und wurden belohnt. So müssen wir auch immer die Spiele in der Oberliga angehen, sonst holen wir nichts.“ Eiberger war auch angetan von der Atmosphäre im Stadion: „Es war eine tolle Stimmung. Einige unserer Jungs haben noch nie vor einer solchen Kulisse gespielt. Wir haben einen Höherklassigen rausgeworfen – das zählt.“

Auch Reutlingens Trainer Maik Schütt war zufrieden: „Das war eine tolle Stimmung von Beginn an. Das war klasse. Wir haben auch das 1:1 in letzter Minute weggesteckt, spielten dann mit einer Fünferkette, hatten das trainiert.“ Einziger Wermutstropfen für ihn war die schwere Knieverletzung von Samuel Mayer: „Er fehlt uns und Marvin Jäger spürte den Ansatz einer Zerrung.“

Balingens Trainer Martin Braun sagte: „Der SSV-Sieg ist verdient – die erzielten ein Tor mehr. Wir hatten auch Chancen, haben sie aber nicht verwertet. Das Spiel war ausgeglichen, wir haben es dann kontrolliert, es verlief so, wie ich es dachte.“

Damit ist der Finalist der vergangenen beiden Jahre aus Balingen raus. Der SSV steht dagegen im Achtelfinale. Am heutigen Montag ist die Auslosung für die Runde er letzten 16 Mannschaften. Termin fürs Achtelfinale ist Ende September.

Weisheit ist die Nummer 1

Die Entscheidung ist gefallen: Torwart Jerome Weisheit (22) ist die neue Nummer 1 bei Oberligist SSV Reutlingen. „Am Freitag sagte mir Trainer Maik Schütt, ich bin zuerst die Nummer 1“, berichtet der Neuzugang von Verbandsligist TSV Essingen. Auch Trainer Maik Schütt lobte: „Er spielte ruhig, war ein Rückhalt.“ Zur Konkurrenzsituation mit seinen Kollegen Enrico Piu (22) und Tim Zemmer (19) sagt Weisheit: „Wir sind ein Torwart-Trio und pushen uns gegenseitig.“