Fußball

Pfäffinger Thilo Kehrer steht im Champions-League-Finale

Mit dem Verteidiger von Paris St. Germain hat sich erstmals ein Spieler aus dem Kreis Tübingen für das Endspiel im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb qualifiziert.

19.08.2020

Von itz

Thilo Kehrer (am Ball), hier in einem Spiel gegen den SSC Neapel. Archivbild: Ulmer

Thilo Kehrer (am Ball), hier in einem Spiel gegen den SSC Neapel. Archivbild: Ulmer

Am Dienstagabend setzte sich der französische Meister beim Finalturnier in Lissabon mit 3:0 (2:0) gegen Rasenballsport Leipzig durch. Der Pfäffinger Kehrer kam für Paris – wie bereits beim 2:1 im Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo – über 90 Minuten auf der Position des rechten Verteidigers zum Einsatz. Marquinhos (13. Minute), Angel di Maria (42.) und Juan Bernat (56.) trafen für die Elf des deutschen Trainers Thomas Tuchel.

„Natürlich feiern wir ein bisschen“, sagte Kehrer nach Spielschluss am „Sky“-Mikrofon. „Wir sind froh, wir sind stolz, dass wir im Finale sind, deswegen sind alle happy.“ Der 23-Jährige nannte auch einen Grund für den ersten Finalzug der Pariser überhaupt: „Ich glaube, was viele nicht wissen, dieses Jahr sind wir als Mannschaft sehr, sehr zusammengerückt und haben viel zusammen unternommen – außerhalb vom Platz, außerhalb vom Trainingszentrum. Wir sind wirklich ein eingeschweißter Haufen.“ Wenn die Mannschaft das auf den Platz bringe, komme die individuelle Qualität noch mehr heraus, so Kehrer. Besonders die Super-Offensive um Neymar, di Maria und Kylian Mbappe wirbelte die RB-Abwehr durcheinander.

Im Finale am Sonntag (21 Uhr) trifft PSG nun auf den FC Bayern oder den Liga-Konkurrenten Olympique Lyon, die am Mittwochabend spielen. Der Lieblingsgegner? „Ich persönlich habe keinen Wunsch“, sagte Kehrer. „Wir können entspannt zusammen Abendessen, das Spiel in Ruhe angucken und schauen, wer dann unser Gegner sein wird.“ Auf die Frage, ob Paris bereit für den Titel sei, lächelte der Ex-Schalker: „Klar ist, dass wir alle den Titel wollen!“

Für Kehrer selbst ist es ein gutes Ende einer schwierigen Saison. Von Mitte August bis Dezember fiel er mit einer langwierigen Fußverletzung aus, nach seinem siebten Ligaeinsatz Ende Februar wurde die französische Ligue 1 aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen und Paris zum Meister gekürt. Im Juli gewann PSG bereits beide französischen Pokalwettbewerbe, wobei Kehrer in den Finals gegen St. Etienne (1:0) und Lyon (6:5 nach Elfmeterschießen) 20 und 50 Minuten zum Einsatz kam.

Vor Kehrer kickte aus dem Kreis Tübingen übrigens einzig Marvin Compper in der Champions League – ausgerechnet für RB Leipzig, für die der inzwischen 35-Jährige im Jahr 2017 ein Mal gegen Besiktas Istanbul zum Einsatz kam. Kehrer bringt es inzwischen auf elf Einsätze in der Königsklasse. Ein weiterer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am Sonntag folgen.