Mössingen · Fußball

38. TAGBLATT-Turnier beginnt: „Passt auf Anadolu Reutlingen auf!“

Wie viele spielen mit, was gibt’s Neues, kickt Beyhan Özdemir noch? Das TAGBLATT stellt und beantwortet die allerwichtigsten Fragen vor dem Auftakt am heutigen Freitagabend des 38. dreitägigen Turniers in der Mössinger Steinlachhalle.

13.01.2023

Von Tobias Zug

Die Tornetze in der Mössinger Steinlachhalle werden wieder auf ihre Reißfestigkeit geprüft: So wie hier 2015 beim Neunmeterschießen im Viertelfinale zwischen dem SV Nehren und Young Boys Reutlingen. Bild: Uli Rippmann

Die Tornetze in der Mössinger Steinlachhalle werden wieder auf ihre Reißfestigkeit geprüft: So wie hier 2015 beim Neunmeterschießen im Viertelfinale zwischen dem SV Nehren und Young Boys Reutlingen. Bild: Uli Rippmann

Zwei Jahre lang gab es kein TAGBLATT-Hallenfußballturnier wegen der Corona-Pandemie. Die Pause ist vorbei: Vom heutigen Freitag an (ab 18.30 Uhr) bis Sonntag (Endspiel 17.45 Uhr) gibt es die 38. Auflage des Turniers in der Mössinger Steinlachhalle. Da gilt es, fünf wichtige Fragen zu beantworten:

1. Wer ist der Rekordsieger?

Das sind gleich zwei Vereine: Der SV 03 Tübingen und der TB Kirchentellinsfurt haben in den bisherigen 37 Turnieren jeweils 7 Mal das TAGBLATT-Turnier gewonnen. Nachdem der TSV Pliezhausen 1984 das Premierenturnier in Mössingen noch gewonnen hatte, machte er im darauffolgenden Jahr nicht mit. Dafür gewann der SV 03 das Turnier drei Jahre hintereinander – 1987 übrigens in der Tübinger Uni-Sporthalle mit Kickern wie dem späteren Oberliga-Kicker Jörg Spannenberger und Ex-Bundesligaspieler Helmut Roth. Der TBK ist seit dieser Saison eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Kusterdingen eingegangen.

2. Wer sind diesmal die Favoriten?

Vorneweg sicherlich Titelverteidiger TSG Tübingen, der einzige Verbandsligist im 32er-Teilnehmerfeld – alle anderen Teams kicken in Ligen darunter. Allerdings hat jüngst wieder der Tübinger Stadtpokal gezeigt, dass Nachbar und Landesligist SV 03 Tübingen kein geheimer Favorit ist, sondern ein sehr offensichtlicher. Die Tübinger Teams gehören übrigens zu den treuen Stammgästen, die seit den Anfangszeiten dabei sind.

SV03-Abteilungsleiter Michael Urban sagt: „Vor allem ab dem Halbfinale ist alles ganz eng, da ist die Tagesform entscheidend.“ Einen Turnierfavoriten habe er deshalb nicht. Der zweimalige Turniersieger Croatia Reutlingen sei jedenfalls „in der Halle sehr gut“, sagt Urban, auch Landesliga-Konkurrent SV Nehren „war immer gut“, die TSG Tübingen „sowieso“. Einen Außenseiter-Tipp nennt der 39-Jährige: „Passt auf Anadolu Reutlingen auf!“ Der A-Ligist schaffte es schon 2019 ins Finale.

3. Wie viele Teams machen mit?

Die Anmeldungen kamen flotter herein als noch in den letzten Jahren vor der Corona-Pandemie. Mussten wir 2020 schier noch hausieren gehen, um 28 Teams zusammen zu bekommen, waren es diesmal recht schnell 32 Mannschaften – 2019 waren es noch 30. Ein paar seltene, deshalb umso willkommenere Gäste sind diesmal dabei wie die A2-Ligisten SV Ohmenhausen und SV Wannweil.

Dass das Interesse der Kicker am Hallenfußball nachgelassen hat, ist schon seit mindestens einem Jahrzehnt zu beobachten. Pedro Keppler, der 35-jährige Co-Spielertrainer des SV Nehren, beschreibt es so: „Früher hatte es eine Liste mit zwanzig Spielern gegeben, die mitmachen wollten – jetzt musst du als Trainer immer nachhaken.“ Keppler selbst kickt beim Turnier mit, seit er bei den Aktiven ist – nur 2018 schaute er zu, nachdem er sich im Jahr zuvor in der Steinlachhalle eine schwere Achillessehnenverletzung zugezogen hatte.

Auch beim Landesligisten TSV Ofterdingen hatten nach einem intensiven Jahr mit nur wenigen Tagen Sommerpause (zu) wenige Spieler Lust auf Hallenfußball, sodass dieser hauptsächlich mit Kickern der zweiten Mannschaft antreten wird. Anders der Gastgeber Spvgg Mössingen: Der Aufsteiger stellt sogar zwei Teams aus seinem A-Liga-Kader, dazu spielt noch die zweite Mannschaft mit, die mit dem TV Belsen eine Spielgemeinschaft bildet.

4. Was ist neu?

Ein paar Regeln sind zwar nicht neu, sind aber noch kurz vor der Corona-Pandemie vom Futsal übernommen worden. „Die müssen jetzt erst mal wieder in die Köpfe eingeprügelt werden“, sagt Tübingens Schiedsrichter-Obmann Sven Junger. So muss das Spiel bei Standardsituationen spätestens nach 4 Sekunden fortgeführt werden, der Schiedsrichter zählt dabei an. Grätschen am Mann ist verboten, nur dem Torwart ist das erlaubt. Dieser darf den Ball auch hinter die Mittellinie werfen und diese auch überqueren.

Auf einen Pausenfüller nach der Zwischenrunde wird diesmal verzichtet – die Leute können zehn Minuten raus, etwas frischere Luft einatmen, dann geht’s in die Endrunde mit K.-o.-Spielen. Das Finale gestaltet die Handball-Abteilung der Spvgg (HiM) feierlich wie bei ihren Heimspielen.

5. Spielt Beyhan Özdemir mit?

Er habe es sich diesmal tatsächlich noch etwas überlegt, noch mal mitzuspielen, sagt Spielertrainer Tim Stopper vom SV Nehren II. Nach ein, zwei Hallentrainingseinheiten gab er Stopper aber sein Okay: Özdemir spielt mit.

Zur Information: Nehrens Beyhan Özdemir zählt zu den Spielern, die schon mit drei Teams das Turnier gewannen, unter anderem mit der TSG Tübingen – im Jahre 1993. 30 Jahre später, am heutigen Freitagabend, wenige Tage nach seinem 53. Geburtstag, läuft Beyhan Özdemir für den SVN II wieder auf. „Für uns ist es das interessanteste und coolste Turnier in der Region“, sagt Stopper, „da triffst du auch Leute, die du schon länger nicht mehr gesehen hast.

Spielplan, Zeiten, Ergebnisse:

Freier Eintritt, 750 Euro für den Turniersieger

Kein Eintrittsgeld, keine Startgebühr werden auch beim 38. TAGBLATT-Turnier verlangt. Wie seit 39 Jahren kommen Fans sowie die teilnehmenden Teams umsonst rein. Und die Kicker können sogar was verdienen: Für den Turniersieger gibt es zum Wanderpokal 750 Euro, den Zweiten 500 Euro und den Drittplatzierten 250 Euro. Pokale gibt es für alle Halbfinalisten. Der Spieler mit den meisten Toren erhält 50 Euro. Den mutmaßlich noch länger anhaltenden Torrekord bei allen Turnieren hält Alexander Neagos, der 2006 mit 17 Treffern den TB Kirchentellinsfurt zum Turniersieg ballerte. Los geht’s am heutigen Freitag um 18.30 Uhr mit dem Spiel der SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen gegen SF Dußlingen. Folgende zwei Vorrundengruppen spielen an diesem Tag bis etwa 21 Uhr um den Einzug in die Zwischenrunde: Gruppe 1: SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen, SF Dußlingen, SV Nehren II, Spvgg Mössingen II. Gruppe 2: Croatia Reutlingen, SSC Tübingen, SGM Talheim/Öschingen, FC Rottenburg II.

Die bisherigen Turniersieger

1984 TSV Pliezhausen

1985 SV 03 Tübingen

1986 SV 03 Tübingen

1987 SV 03 Tübingen

1988 FC Rottenburg

1989 TSV Ofterdingen

1990 Spvgg Mössingen

1991 TV Derendingen

1992 SV Rangendingen

1993 TSG Tübingen

1994 TSV Ofterdingen

1995 SV 03 Tübingen

1996 TSV Ofterdingen

1997 TSG Tübingen

1998 TSV Ofterdingen

1999 TB Kirchentellinsfurt

2000 TB Kirchentellinsfurt

2001 SV 03 Tübingen

2002 TB Kirchentellinsfurt

2003 SV 03 Tübingen

2004 Spvgg Mössingen

2005 TB Kirchentellinsfurt

2006 TB Kirchentellinsfurt

2007 TSG Tübingen

2008 TB Kirchentellinsfurt

2009 SV Nehren

2010 TuS Metzingen

2011 TB Kirchentellinsfurt

2012 SV Nehren

2013 SV Nehren

2014 TSG Balingen U19

2015 SV 03 Tübingen

2016 TSG Balingen U19

2017 SV Croatia Reutlingen

2018 TSG Tübingen

2019 SV Croatia Reutlingen

2020 TSG Tübingen

2021 Turnier abgesagt

2022 Turnier abgesagt

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Erstellt:
13.01.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 4min 05sec
zuletzt aktualisiert: 13.01.2023, 01:00 Uhr

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