Als Marvin Compper zuguckte

Fußball:Bundesligaspieler Stefan Bell erinnert sich an sein Ergenzinger Pfingstturnier

Wer Fußballstars von morgen sehen will, der ist beim A-Junioren-Pfingstturnier des TuS Ergenzingen (14. bis 16. Mai) gut aufgehoben. Einer, der einst auch auf der Breitwiese kickte und heute in der Bundesliga ist Stefan Bell. Der Innenverteidiger des FSV Mainz 05 erinnert sich.

12.05.2016

Von Tobias Zug

So ein Turniersieg in Ergenzingen macht Freude: Im Vorjahr jubelten die Wolverhampton Wanderers. Der Mainzer Bundesligaspieler Stefan Bell stand 2009 als A-Juniorenspieler mit dem FSV im Finale – unter Trainer Thomas Tuchel. Archivbilder: Ulmer

So ein Turniersieg in Ergenzingen macht Freude: Im Vorjahr jubelten die Wolverhampton Wanderers. Der Mainzer Bundesligaspieler Stefan Bell stand 2009 als A-Juniorenspieler mit dem FSV im Finale – unter Trainer Thomas Tuchel. Archivbilder: Ulmer

Ergenzingen. 95 Bundesligaspiele hat Stefan Bell bisher gespielt, Einsätze im Europapokal gehabt. Und trotzdem erinnert er sich noch an das A-Juniorenturnier in Ergenzingen vor sieben Jahren. Da kickte Bell in seinem ersten A-Juniorenjahr mit dem FSV Mainz 05. „Solche großen Turniere wie das in Ergenzingen waren wir nicht gewohnt“, sagt Bell.

Der 24-jährige Abwehrspieler wechselte mit 16 Jahren vom TuS Mayen zu den Mainzern. Erhielt nach der A-Jugend einen Profivertrag beim FSV, wurde 2010 zum Zweitligisten TSV 1860 München verliehen, danach zu Eintracht Frankfurt, und spielt seit fünf Jahren wieder in Mainz. Mittlerweile als Stammspieler.

In Ergenzingen schafften es die Mainzer A-Junioren damals ins Finale. Mit Spielern, von denen später einige Profi-Karriere machten: außer Bell beispielsweise Jan Kirchhoff (derzeit AFC Sunderland, England), Weltmeister André Schürrle (VfL Wolfsburg) oder Petar Sliskovic (Stuttgarter Kickers). Und Trainer war Thomas Tuchel. Der jetzt Borussia Dortmund trainiert. „Man hat damals schon gemerkt, dass er ein außergewöhnlicher Trainer ist“, sagt Bell, „seine größte Eigenschaft war, dass er in jedem Training und Spiel am Seitenrand den totalen Überblick hat und sofort sieht, was falsch ist und geändert werden muss. Er weiß direkt, was man jetzt machen muss, ob man auf Raute umstellen muss oder sonst etwas taktisch ändern.“

Umso mehr wurmte es Tuchel damals wohl, dass im Finale ausgerechnet ein „No-Name-Klub“ wie der FC Thun aus der Schweiz die Mainzer Bundesliga-Junioren im Elfmeterschießen nach einem 2:2 besiegt hatten. Und nach ausgiebiger Diskussion mit dem damaligen Thuner Trainer diesen auch sogleich nach Mainz lotste. Martin Schmidt hieß der und coacht heute den FSV in der Bundesliga. „Unser Trainer schien sehr angetan von den Thunern gewesen zu sein“, sagt Bell heute, „ich erinnere mich noch, dass die ein gleichwertiger Gegner waren und wir auch taktisch an unsere Grenzen gehen mussten.“

Das Turnier nahmen die Mainzer mehr als Trainingslager wahr denn Ausflug mit sportlichem Beiprogramm. Da war nix mit Bierletrinken und Magenbrotessen im Festzelt. Gekickt haben sie mit anschließendem Auslaufen, gegessen haben sie, was Sportler ebenso so essen sollten (Nudeln, Salat und so) und geschlafen. „Das Turnier an sich ist top organisiert“, sagt Bell, „und die geografische Entfernung ist auch machbar für uns.“ Deshalb sind die Mainzer mittlerweile Stammgast des Pfingstturniers.

Die jetzigen A-Junioren beendeten die Bundesliga-Saison als Tabellenvierter. Suat Serdar kickte schon bereits bei den Profis mit, hat dort ebenso wie Torhüter Florian Müller schon einen Vertrag erhalten. Auch Außenverteidiger Jayson Breitenbach trainierte schon im Bundesliga-Team. Bell hatte damals in Ergenzingen übrigens noch keinen Profivertrag. Und freute sich, dass da ein gestandener Bundesliga-Kicker zuschaute: „Marvin Compper war damals da – daran kann ich mich noch erinnern.“

Fußball:Bundesligaspieler Stefan Bell erinnert sich an sein Ergenzinger Pfingstturnier

Der Zeitplan des 45. Ergenzinger A-Junioren-Pfingstturniers

Samstag, 14. Mai

13 Uhr: Einlagespiel Flüchtlinge – Prominente

13.30 Uhr: Offizielle Eröffnung

Gruppe 1: 14.45 Uhr Wolverhampton – Ergenzingen; 15.50 Uhr Standard Lüttich – FSV Mainz 05

Gruppe 2: 16.55 Uhr FC Turin – VfB Stuttgart; 18 Uhr Eintracht Frankfurt – IFK Göteborg

Sonntag, 15. Mai

Gruppe 1: 10.30 Uhr FSV Mainz 05 – Ergenzingen; 11.35 Uhr Lüttich – Wolverhampton

Gruppe 2: 12.40 Uhr Göteborg – Turin; 13.45 Uhr Stuttgart – Frankfurt

Gruppe 1: 15 Uhr Ergenzingen – Lüttich; 16.05 Uhr Wolverhampton – Mainz

Gruppe 2: 17.10 Uhr Turin – Frankfurt; 18.15 Uhr Stuttgart – Göteborg

Montag, 16. Mai

Halbfinale: 10 Uhr 1. Gruppe 1 – 2. Gruppe 2; 11.15 Uhr 1. Gruppe 2 –2. Gruppe 1

Spiel um Platz 7: 12.30 Uhr

Spiel um Platz 5: 13.40 Uhr

Spiel um Platz 3: 14.50 Uhr

Endspiel: 16.15 Uhr

Zum Artikel

Erstellt:
12.05.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 12.05.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport