Pfullingen · Fußball-Verbandsliga

Donnerschlag lähmt die TSG

Die Effizienz macht den Unterschied: Der VfL Pfullingen gewinnt das Verbandsligaderby gegen die TSG Tübingen mit 4:1 (1:1).

23.08.2021

Von Ferdinand Schwarz

Auch wenn es hier anders aussieht: Am Ende behielt Pfullingen den Durchblick in der Partie gegen die TSG Tübingen.Bild: Axel Grundler

Auch wenn es hier anders aussieht: Am Ende behielt Pfullingen den Durchblick in der Partie gegen die TSG Tübingen.Bild: Axel Grundler

Zwei mickrige Treffer schoss die TSG in den bisherigen vier Verbandsligaspielen, beide Treffer schoss Behelfsstürmer und Routinier Dominik Schramm (34 Jahre). Der war nach dem Spiel ratlos: „Wir machen in der ersten Hälfte wieder ein Bombenspiel, Pfullingen will gar nichts, aber die machen halt die Tore rein.“

Bombenspiel ist vielleicht etwas übertrieben, aber tatsächlich gefiel die TSG durch gepflegten, technisch guten Fußball. Schramm hielt vorne die Bälle, um ihn herum wirbelten die spielstarken Christoph Hollnberger und Jannis Röhm, zogen viele Fouls und holten Ecken heraus. Und diese hatten es in sich: Außenverteidiger Luca Alfonzo brachte die ruhenden Bälle mit Schärfe und Präzision in den Pfullinger Strafraum.

So glich Schramm auch die Pfullinger Führung durch einen Kopfball-Streichler nach einem Alfonzo-Freistoß aus (34.). Zuvor hatte zuvor Pfullingens Stürmer Frieder Geiger nach einem stark gespielten Konter getroffen (28.).

Nach Schramms Ausgleich folgte die beste Phase der TSG. Röhm nach einer Ecke (38.) und Nikolas Bok (45.) hatten die Führung recht freistehend auf dem Kopf beziehungsweise Fuß, trafen jedoch das Tor nicht.

„Das hat sich in der Pause eher so wie ein 3:1 für uns angefühlt“, sagte TSG-Coach Michael Frick. „Aber das ist symptomatisch für uns, dass es halt 1:1 steht.“

Nach der Pause folgte dann „so ein Donnerschlag aus dem Nichts“ (Frick): ein Freistoß aus 17 Metern, den Pfullingens Innenverteidiger Sven Packert mit enormer Wucht unter die Latte drosch (54.). TSG-Torwart Hafiz Aslan, der für Lucas Berisha wieder im Tor stand, bekam seine Arme nicht schnell genug an den mittigen Schuss.

Von diesem Rückschlag erholten sich die Tübinger nicht mehr. Pfullingen dominierte nun vor 300 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Pfullinger Rasenplatz die Partie, erspielte sich viele gute Gelegenheiten. Roman Schubmann verwertete seinen eigenen Pfostenschuss zum 3:1 (66.). Geiger traf mit der schönsten Kombination des Tages und seinem zweiten Tor zum 4:1 (73.). Vorweg ging ein starker Doppelpass zwischen dem Tübinger Studenten im Pfullinger Dress, Max Höcketstaller, und Nico Seiz, der clever auf den freien Geiger querlegte.

In der Schlussphase hatte der eingewechselte Ioannis Potsou sogar noch zwei Top-Torchancen für Pfullingen.

„Tübingen gehörte die erste Hälfte, aber die Jungs haben in der Halbzeit gesagt, so wollen wir in einem Derby nicht auftreten“, erklärte Pfullingens Trainer Daniel Güney hinterher den Umschwung in der Partie.

VfL Pfullingen: Welsch ; Awortwie-Grant, Packert, Glaser (46. Freitas), Häußler, Seiz,

Dreshaj (70. Höcketstaller), Dünkel, Erkan, Schubmann (75. Potsou), Geiger (89. Humic).

TSG Tübingen: Aslan; Alfonzo, Kemmler (74. Dörre), Herrmann, Zajonz (46. Thomas),

Fridrich, Zenner (64. Braun), Bok, Hollnberger, Schramm (75. Abele), Röhm.

Ruhigerer TSG-Trainer und urlaubende Routiniers

Bereits am Mittwoch beim Spiel gegen den VfL Sindelfingen fiel auf: TSG-Trainer Michael Frick war in seinem Coaching deutlich leiser als von ihm gewohnt. „Das ist aber nicht bewusst, heute war ich auch erkältet.“ Beim kommenden Heimspiel am Samstag gegen Wangen könnte von Frick jedoch wieder mehr kommen: „Vielleicht fehlt das auch, dass ich mal den Schiri beleidige und rausfliege“, sagt Frick ironisch. „Ich überleg es mir mal für Samstag.“

Vielleicht tut‘s seiner jungen Startelf tatsächlich gut – am Samstag betrug das Durchschnittsalter der TSG-Akteure knapp 23 Jahre, auch aufgrund der Abwesenheit von Pirmin Glück und Jonas Frey (beide 29). „Dass das Fehlen der Beiden nicht hilft in der Phase, ist klar“, sagte Frick.

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Erstellt:
23.08.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 43sec
zuletzt aktualisiert: 23.08.2021, 01:00 Uhr

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