Zweiter Aufschlag

Frage an die Tennis-Experten: Wer hat die Initialen „BB“, Pleite gemacht, aber zuvor fünfmal in Folge Wimbledon gewonnen? Boris Becker? Knapp vorbei. Richtige Antwort: Björn Borg. Der Schwede musste gegen Ende des letzten Jahrtausends Insolvenz anmelden – in seiner Verzweiflung vertickte der heute 61-Jährige seine wertvollsten Trophäen samt Schläger.

16.08.2017

Von THOMAS GRUBER

In den vergangenen Wochen spitzte sich auch Beckers Lage dramatisch zu. Zahlungsunfähig, die allerletzten Reserven des Millionen-Imperiums aufgebraucht. Die Boulevard-Presse stürzte sich auf den dreimaligen Wimbledon-Sieger. Aus dem einst so lieben „Bobbele“ wurde „Bobbel“, fotografiert beim Zocken in einem Casino in Tschechien oder beim schnöden Reisen in der „Holzklasse“. Der Klatsch blüht, längst ist der Ball im Seiten-Aus: Nachteil Becker.

Aktuell verzückt nach vielen mauen Jahren wieder ein Talent die Tennis-Fans in Deutschland: Alexander Zverev steht nach seinem Coup von Montréal auf Position sieben der Weltrangliste. Der 20-Jährige hat die US Open akribisch im Visier oberhalb der goldenen Netzkante.

Zverev hat das Zeug zum Großen – doch wirkt er manchmal stur. Erinnert sei an die Absage im Davis Cup. Bleibt zu hoffen, dass der Hamburger die Kurve kriegt und nicht im badischen Singsang trällert nach dem Motto: „Gibt’s, ähh, statt Haazz IV auch Haazz 4000?“