Bischof und Pfarrer weihten die neue Stadtbibliothek ein

Wissensturm und Ort des Wortes in Rotteburg

Die neue Rottenburger Stadtbibliothek wurde am Freitagabend mit Reden und Musik gefeiert. Anschließend weihten Pfarrer Jürgen Huber und Bischof Gebhard Fürst jedes einzelne Stockwerk.

26.08.2017

Von Hete Henning

Pfarrer Jürgen Huber (links) und Bischof Gebhard Fürst gingen am Freitagabend nach den Reden und Grußworten durch alle Stockwerke der Stadtbibliothek und weihten sie assistiert von Mesner Herbert Windisch (rechts) ein. Bild: Sommer

Pfarrer Jürgen Huber (links) und Bischof Gebhard Fürst gingen am Freitagabend nach den Reden und Grußworten durch alle Stockwerke der Stadtbibliothek und weihten sie assistiert von Mesner Herbert Windisch (rechts) ein. Bild: Sommer

270 Gäste hatten sich angemeldet, für 100 von ihnen reichten die Stühle im „Café Stadtgespräch“ im Erdgeschoss der neuen Stadtbibliothek. Nachbarn, Gemeinderatsmitglieder, Ortsvorsteher und Ortsvorsteherinnen, Mitglieder des Fördervereins Stadtbibliothek, ehrenamtliche Helfer, Vertreter der katholischen Büchereien, der Banken und der Kirchen, der frühere Rottenburger Oberbürgermeister Klaus Tappeser und sein Vorgänger Winfried Löffler sowie die ganze jetzige Rathausspitze samt Amtsleitern: Sie alle kamen am Freitagabend, um die neue Stadtbibliothek an der Königstraße gebührend zu feiern.

„Die Stadtbibliothek soll ein Haus für die Zukunft sein“: Dieser Satz steht in einem Papier der Arbeitsgemeinschaft Stadtbibliothek, welche die Stadt 2009 ins Leben rief. „Wir haben uns dran
gehalten“, sagte OB Stephan Neher in seiner Rede. Die Fertigstellung des 6,3 Millionen Euro teuren Gebäudes sei ein Zwischenschritt, „jetzt beginnt ja erst etwas Neues“.

Die Stadtbibliothek sei ein Haus des Wissens, des Lernens, der Sprache und der Integration, ein Haus der Familie und der Generationen, ein Haus der Begegnung und schließlich auch ein Haus der Dienstleistungen für Schulen und Kindergärten, sagte der OB. Das Buch habe Zukunft, gerade angesichts der allgegenwärtigen Digitalisierung der Welt. Im Zeitalter des Smartphones und des Wegwischens sei es gut, mal wieder ein Buch in die Hand zu nehmen.

Neher dankte allen an der Planung und am Bau beteiligten Personen und Firmen. „Die Architektur ist gelungen“, konstatierte er und erntete dafür viel Applaus. Auch Bischof Gebhard Fürst sprach der OB seinen Dank aus. Dieser habe sich 2010 sofort bereit erklärt, eine halbe Personalstelle in der Stadtbibliothek zu finanzieren: Theresia Stelzner, die frühere Leiterin der Dombücherei, die wie die Morizbücherei in dem neuen Haus aufgegangen ist, ist jetzt im Team von Stadtbibliotheksleiterin Ruth Bolle Fachreferentin für die Themengebiete Kirche, Religion und Geschichte.

Öffentliche Büchereien seien zeitgemäß und notwendig, stellte Bischof Fürst in seiner Festrede fest. Das Lesen von Büchern diene der Horizonterweiterung, helfe dabei, sich auszudrücken und einen eigenen Standpunkt zu vertreten. Wort und Sprache seien „das Zentrum unserer Kultur“, und ein wichtiger Ort des Wortes sei das Buch. Die Stadtbibliothek mache Rottenburg um „eine wichtige Kulturstation“ reicher. Stadt und Kirche sei damit ein gutes Bündnis gelungen, so der Bischof.

Rottenburgs Ex-OB Tappeser sagte, „so ganz untätig“ seien auch er und sein Vorgänger Löffler nicht gewesen. Der Wunsch nach einer Stadtbibliothek „trieb uns um, aber die Schullandschaft war uns damals wichtiger“. In seiner jetzigen Rolle als Regierungspräsident erinnerte Tappeser daran, dass auch viele Landes- und Bundesgelder in das neue Gebäude eingeflossen seien. Es stelle einen „markanten Auftakt“ auf dem Weg in die Stadt dar und erinnere an einen Stadtturm, einen Wissensturm. „Über die Farbe kann man noch diskutieren.“

Architekt Volker Kurrle lobte die „sehr gradlinige Stadtverwaltung“ , den „sehr engagierten Gemeinderat“ und die „interessierte Bürgerschaft“ Rottenburgs. Die Biervorräte seien beim Richtfest der Bibliothek sehr schnell weg gewesen. Er habe Verständnis dafür, dass manchem Rottenburger sein Entwurf ein Dorn im Auge (gewesen) sei, denn mit dem Abriss Alter Gebäude werde immer ein gewohntes Bild zerstört. Auf Diskussionen über die Farbe mochte Kurrle sich nicht einlassen. „Eigentlich ist es so in Ordnung “, stellte er fest. Nach einem kräftigen Zwischenapplaus appellierte der Architekt ans Publikum: „Nutzen Sie die Stadtbibliothek zum Lesen, als Treffpunkt und Rückzugsort. Probieren Sie die wunderbar bequemen Sessel aus!“

Bevor Bischof Gerhard Fürst und der evangelische Pfarrer Jürgen Huber durchs Haus gingen und alle Stockwerke ökumenisch weihten, war noch Zeit für Wünsche und Visionen. Ruth Bolle etwa erhofft sich einen intensiven Austausch aller Bibliotheken in der Stadt. Renate Witte, Vorsitzende des Fördervereins Stadtbibliothek, freut sich auf die Nutzer, die da kommen werden. Frommenhausens Ortsvorsteher Kurt Hallmayer wünscht sich als Vorsitzender des Ortsvorstehersprengels, dass die katholischen öffentlichen Bibliotheken (KÖB) in den Stadtteilen erhalten bleiben und deren ehrenamtliche Betreuung gestärkt wird. Der Zuschuss, wandte Hallmayer sich direkt an Bischof Fürst, dürfe gern „a bissle nuff“.

Stadtbibliothek Rottenburg

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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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© ST

Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Tag der Offenen Tür in der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Einweihung der neuen Rottenburger Stadtbücherei. Bild: Sommer
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Musik und Häppchen unter blauen Schirmen

Die Gäste der Einweihungsfeier wurden am Freitagabend von leichter Musik des Reutlinger Trios Papirossa empfangen. Wer mochte, konnte sich an Bierbänken unter blauen Schirmen vor der Stadtbibliothek niederlassen und sich ein erstes Gläschen Sekt, Saft oder Wasser schmecken lassen. Die Reden und Grußworte umrahmte das Bläserensemble der Stadtkapelle unter Leitung von Tobias Maier mit schmissigen Weisen wie etwa dem Sebastian-Blau-Marsch, den der frühere Stadtmusikdirektor Karl Bengel 1960 komponierte.

Fürs Büffet nach dem offiziellen Akt sorgte der Freundeskreis Mensch, der das „Café Stadtgespräch“ bewirtschaftet. Es gab unter anderem leckeren Kartoffelsalat, Couscous und belegte Brote.

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Erstellt:
26.08.2017, 01:01 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 20sec
zuletzt aktualisiert: 26.08.2017, 01:01 Uhr

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