„Wir haben hohen Anspruch an die Musik“

Das Konzept hat sich längst bewährt: Am Festival-Freitag spielen überwiegend Rock- und Indiebands, am Samstag liegt der Schwerpunkt auf Mainstream. Zwei Bühnen werden im Wechsel bespielt, lange Pausen zwischen den einzelnen Acts gibt es nicht. Auch der Termin, das erste Ferienwochenende, ist im Festivalkalender fix für das Mössinger U&D (Umsonst und Draußen) gebucht.

Bis dahin ist es noch ein Monat. Das Organisationsteam ist aber schon mit der „feinen Logistik“ beschäftigt, berichtet Marcel Valin. Das heißt, die Veranstalter klären mit Firmen ab, wann was geliefert oder aufgebaut wird. 4000 Gäste werden am 28. und 29. Juli mindestens auf dem Hegwiesengelände erwartet, 5000 wären ideal.

Zum Kern des Orga-Teams zählen knapp zehn Leute, von denen einige in der Region studieren und manche aus der Ferne zuarbeiten. „Es ist ein großer Vorteil, wenn man ein paar Leute in der Nähe hat“, findet Dorina Tuono. Die Basis ist nach wie vor im Mössinger Jugendzentrum: „Für uns ein großer Rückhalt.“ Neben der Jugendpflege der Stadt unterstützen auch die Stadtwerke und der Bauhof das Festival tatkräftig.

Zufrieden sind die U&D-ler mit der Stärke des Teams aber nicht ganz. „Wir hoffen, dass weitere Jüngere zur Gruppe dazustoßen“, sagt Valin, am liebsten Studierende oder Schüler, die auch mal unter der Woche Zeit haben. Dazu benötigt das U&D wieder rund 200 Helfer für das Festival-Wochenende, um die 100 haben sich schon gemeldet. Die Schichten am Getränkestand oder für den Backstagebereich während des Festivals sind fast voll. „Das größte Problem ist der Abbau“, sagt Valin. Zur Zeit sind es erst drei Leute, die sich für den weniger attraktiven Dienst gemeldet haben, berichtet Tuono. Im vergangenen Jahr waren es am Ende auch nur eine Handvoll. „Um 16 Uhr stand am Sonntag noch fast alles“, erinnert sich Johannes Brauchle. Der Abbau zog sich bis Montag. Die Bühne sei dabei nicht mal das Problem, zeitintensiv ist Bauzäune abbauen oder Flaschen sortieren.

Der erster Platz-Check für die Ausgabe Ende Juli ist schon gemacht. Am Mittwoch vor dem Fest-Wochenende geht es mit dem Aufbau los. Die Bühne kommt am Donnerstag. Auch das Lineup für das Festival steht mittlerweile fest: 18 Bands sind fix gebucht. „Wir haben hohen Anspruch an die Musik“, sagt Valin. Bei der Auswahl der Gruppen arbeiten die Mössinger mit einer Agentur zusammen und vertrauen sonst auf ihren eigenen Geschmack. Als Headliner tritt am Freitag La Fanfarria del Capitán aus Argentinien mit einem Mix aus Latin, Ska, Folk und Balkan auf. Schon länger haben die U&D-ler die Band im Blick, dieses Jahr hat der Halt in Mössingen in den dichten Tournee-Plan der Südamerikaner reingepasst. Am Samstag sind dann Eugene The Cat Zugpferd. Die Österreicher mischen Electro-Swing mit vielen anderen Genres.

Crunchigen Sound bringen Tijuana Bibles am Freitag aus Glasgow nach Mössingen. Funk und Soul mischen IZE mit Deutschrap und Brass. Die Band von der Popakademie in Mannheim spielt am Samstag. Rap mit Instrumentalmusik kommt am selben Abend von Sugarpunch aus Berlin. Als Spacerock bezeichnen Rigna Folk aus Ulm ihre Musik: klangmalerisch, bildhaft und experimentierfreudig, irgendwo zwischen Pink Floyd und Radiohead. Dabei sind auch wieder The Savants aus Tübingen. Aus Stuttgart sind der Singer/Songwriter I am Korny und die Rockabilly-Gruppe The Recalls zu Gast. Mössingen selbst ist auch wieder mit Bands vertreten: Unter anderem spielen die Punkrocker von Malum Persicum sowie Voidcrew, Selection A und Bands der Jugendmusikschule Steinlach. Nach den Konzerten gibt es an beiden Abenden Aftershow-Partys.