Winfried Kretschmann sprach in Mössingen

Mössingen. „Der Wunsch nach Obergrenzen ist verständlich, aber nicht erfüllbar“, sagte Winfried Kretschmann gestern in Mössingen. Die wirkliche Aufgabe der Staatengemeinschaft sei es, Fluchtursachen zu bekämpfen. „Wir können die Krise nur europäisch lösen.“ Kretschmann hatte gestern Abend auf seiner Wahlkampf-Tour in Mössingen Station gemacht. Oberbürgermeister Michael Bulander und der Tübinger Landtagskandidat Daniel Lede Abal (Grüne) empfangen den Ministerpräsidenten und begrüßten rund 300 Zuhörer in der Tonnenhalle der Pausa.

In seiner Rede blickte Kretsch- mann auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Baden-Württemberg sei mit grün-roter Regierung ökologischer und demokratischer geworden, wirtschaftlich stehe das Land „bärenstark“ da. Neben der Flüchtlingskrise ging er ausführlich auch auf den Umweltschutz ein: „Wir haben nicht nur eine Flüchtlingskrise, sondern auch eine Klimakrise.“ Grundsätzlich wirbt Kretschmann für globales Denken: Wenn man Länder wie China nicht gewinne, habe Klimaschutz keinen Wert. Es gelte aufzuzeigen, dass Umweltschutz am Ende auch dem wirtschaftlichen Wohlstand diene.

Eine Herausforderung im Land sei es, Industriestandort zu bleiben und gleichzeitig die Naturlandschaft zu schützen. Bei der Windkraft sei es der Regierung gelungen, den „Knoten platzen zu lassen“. Aktuell sind 70 Windräder im Bau, 50 weitere sind genehmigt: „Wir wollen das forcieren.“ Wenn man den Klimawandel nicht in den Griff bekomme, werde das die Landschaft weitreichender verändern als Windräder.

Kretschmann streifte auch die Bildung als eine „Kernkompetenz der Landespolitik“, in die die grün-rote Regierung viel investiert habe. Bildungsgerechtigkeit, wie sie in der Landesverfassung verankert ist, beschrieb er dabei als Grundsatz. Der Bildungserfolg müsse von der Herkunft entkoppelt sein.mosi