Tübingen

Weit nach rechts

Leserbrief zur Diskussion um Übergriffe von Flüchtlingen auf Frauen und Äußerungen von Tübingens OB Boris Palmer dazu.

27.07.2017

Von Claudia Lenger-Atan, Tübingen

Herr Palmer „polarisiert“ nur?

Frühere sexuelle Übergriffe, die es in Tübingen wie überall immer schon gab, waren ihm keine Debatte wert. Mit dem aufmüpfigen Frauennetzwerk, in dem ich auch arbeite, tat er sich schwer.

Nun liegt es für ihn an schwarzen Asylbewerbern, dass Tübingen für Frauen nicht (mehr) sicher ist. Verteidiger der Sicherheit weißer (!) Frauen. Flüchtlingsfrauen meint er wohl nicht. Na super. Gut für weiße Sexualtäter, die geraten aus dem Fokus. Schlecht für dunkelhäutige Männer in Tübingen, die geraten unter Generalverdacht, egal wie lange sie hier schon leben und arbeiten.

Was für eine Denke ist das? Rassismus. Wird so die Stadt für Frauen sicherer? Nein, es spaltet. Das, Herr Palmer, brauchen wir nicht. Der grüne (!) OB rückt weit nach rechts – wie die Regierung und alle großen Parteien. Er will Flüchtlinge stoppen im Mittelmeer und an den Grenzen, ist froh, dass kaum noch welche kommen, fordert DNA-Tests nach Hautfarbe, also für Farbige elementare Beschneidungen der Menschenrechte. Es kommt leider auch
Zustimmung, aber zum Glück auch heftiger Widerspruch! Denn er bereitet so den Boden für
AfD & Co.

Übrigens: sexuelle Übergriffe gehören immer hart bestraft.

Eine Parole am 8. März 2016 abends im Rathaus: Sexuelle Gewalt ist widerlich – Rassismus auch! Genau, Herr Palmer. Da bleiben wir Frauen dran in Frauennetzwerk, Courage, Gewerkschaften, im internationalistischen Bündnis und viele andere. Wir freuen uns über Frauen aller Hautfarben, die mitmachen!

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Erstellt:
27.07.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 27.07.2017, 01:00 Uhr

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