Tübingen

Was nutzt das?

In Tübingen fehlen Erzieherinnen. Ein Bündnis will dies ändern.

26.05.2017

Von Solene Wenig, Tübingen

Als Familie sind wir derzeit von verkürzten Öffnungszeiten im Kindergarten betroffen (Grund: unbesetzte Stellen). Mein großes Glück ist eine sehr engagierte Oma vor Ort und meine flexiblen Arbeitszeiten. Ich sehe aber auch die verzweifelte und anstrengende Lage berufstätiger Eltern ohne familiäre Unterstützung vor Ort. Ich bewundere unsere Fachkräfte, die Großes mit unseren Kindern leisten und „durchhalten“, Überstunden aufbauen, in der Hoffnung, bald wieder voll besetzt zu sein. Und Hut ab vor den Leitungen und Trägern, die in der personellen Not wichtige Entscheidungen treffen und dann mit dem Ärger der Betroffenen umgehen müssen. Ich finde, alle haben da „ihr Päckle zu tragen“.

Ich frage mich ernsthaft und besorgt, wie der geplante Ausbau von mehreren hundert Betreuungsplätzen in Tübingen funktionieren soll, wenn schon jetzt nicht ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind? Es wird investiert, ja, in Um- und Anbauten für neue Gruppen und in neue Häuser. Aber was nutzt das, wenn am Ende niemand darin arbeitet?